Daimler beteiligt sich an chinesischem Batteriehersteller Farasis

Daimler sichert sich Batteriezellen-Nachschub für die Akkus seiner Elektroautos und baut dazu die Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Farasis aus.

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Daimler beteiligt sich an chinesischem Batteriehersteller Farasis

Digitaler Vertragsabschluss wegen Covid-19: Daimler-Vorstandsmitglied Markus Schäfer links und Dr. Yu Wang, Gründer und CEO Farasis Energy (Ganzhou) Co., Ltd. rechts im Bild.

(Bild: Daimler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Daimler steigt beim chinesischen Hersteller für Batteriezellen Farasis Energy ein. In China ist das Cleantech-Unternehmen auf NMC-Pouch-Zellen für Elektroautos spezialisiert. Nun sei eine weitreichende strategische Partnerschaft inklusive Kapitalbeteiligung auf den Weg gebracht worden, teilte Daimler in der Nacht zum Freitag mit.

Für einen nicht näher bezifferten Millionenbetrag – die Nachrichtenagentur Reuters sprach unter Berufung auf Konzernkreise von 440 Millionen Euro – beteilige sich der Konzern im Zuge des Farasis-Börsengangs mit rund drei Prozent.

Als strategischer Partner sei der chinesische Hersteller ein "Eckpfeiler" unter den bestehenden Batteriezellen-Lieferanten, hieß es. Der Vertrag biete Daimler eine sichere Belieferung mit Lithium-Ionen-Zellen, Farasis wiederum erhalte Planungssicherheit für den Kapazitätsaufbau.

Daimler und Farasis hatten im Sommer 2019 eine Partnerschaft zur Produktion von Batteriezellen mit Strom aus erneuerbaren Energien vereinbart. Die Verträge seien nun ergänzt worden. Unter bestimmten Umständen könne Farasis frühzeitig als Lieferant in die nächsten Generationen der Mercedes EQ-Elektroautos (in unserem Test: EQC 400) einsteigen. Daimler wiederum darf einen Vertreter in den Aufsichtsrat von Farasis entsenden. Die Beteiligung stehe noch unter dem Vorbehalt staatlicher Genehmigungen.

Für Daimler ist die Kooperation ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu seinen Nachhaltigkeitszielen. Bis 2039 soll die gesamte Mercedes-Neuwagenflotte CO2-neutral sein, die Produktion bereits ab 2022. Daimlers China-Vorstand Hubertus Troska sagt: "Mit der erstmaligen Beteiligung an einem chinesischen Batteriezellenhersteller wollen wir das Potenzial innovativer Technologiepartner im chinesischen Markt zunehmend nutzen und so auch unsere weltweite Elektro-Strategie konsequent verfolgen".

Daimler entwickelt und baut die Batterien für seine Autos selbst und zieht dafür gerade ein weltweites Netz von Fabriken hoch. Die Zellen für seine Akkus kauft der Konzern von einer Reihe externer Hersteller. Farasis Energy produziert bislang nur in China, mit derzeit knapp 3500 Mitarbeitern. Um den wachsenden Bedarf für europäische E-Autos bedienen zu können, baut Farasis in Bitterfeld-Wolfen ein Werk für Batteriezellen auf. Dort sollen bis zu 2000 neue Arbeitsplätze entstehen. (Mit Material der dpa)/ (fpi)