Dreitüriger Kompakter überzeugt mit 140 Diesel-PS

Probefahrt im Kia Pro_Cee'd 2.0 CRDi

Von Dacia bis Audi – so weit reicht das Spektrum in der Kompaktklasse. Im Grundpreis nah am Golf, doch reichhaltig ausgestattet, tritt der dreitürige Koreaner gegen die Klassenbesten an, ohne sich Blößen zu geben

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München, 9. Juli 2008 – Gottlob ist es ein koreanischer Hersteller, der auf die Idee gekommen ist, die dreitürige Ausgabe seines Kompaktmodells "Pro_Cee'd" zu taufen – bei einem der deutschen Premiumhersteller wären solche typographischen Mätzchen womöglich aufpreispflichtig. Doch Interessenten für einen Kompaktwagen dürfte das Marketing-Geklingel weniger kümmern als das Preis-Leistungsverhältnis in dieser Fahrzeugklasse, die so unterschiedliche Vertreter wie den Dacia Sandero oder den Audi A3 umfasst: Den einen gibt es bereits für 7500 Euro, während beim Ingolstädter inzwischen schon mindestens 20.350 Euro verlangt werden. Ist der Kia Cee'd angesichts dieser Extreme der goldene Mittelweg? Zwar ist er im Preis deutlich näher am Ingolstädter als am Rumänen, doch punkten die Asiatan traditionell mit einer umfangreichen Serienausstattung. Wir haben die dreitürige Variante namens Pro_Cee'd mit dem 2,0-Liter-Diesel gefahren.

Optisch durchaus konkurrenzfähig

Bereits von außen fällt auf, dass ein Koreaner heute nicht mehr aussehen muss wie ein Koreaner. Der Pro_Cee'd macht eine wirklich gute Figur. Er braucht den Vergleich mit dem Audi A3 nicht zu scheuen. Nicht so rational wie der kühle Ingolstädter, wirkt er emotionaler, aber keineswegs weniger schön. Und den pummeligen Rumänen sticht er optisch allemal aus. Von der fünftürigen Cee'd-Version unterscheidet er sich deutlich. So besitzt er einen großen Dachspoiler, einen flacheren Grill, andere Scheinwerfer, veränderte Stoßfänger und eine flachere Frontscheibe. Innen dagegen gibt es keine Unterschiede. Doch auch hier macht der Pro_Cee'd Eindruck – zumindest in der Topausstattung TX. Die bietet im Innenraum viele glatte, schwarze Flächen, was für eine vornehme Atmosphäre sorgt. Aufgelockert wird das Ganze durch silberne Akzente an der Mittelkonsole und die weißen Instrumentenskalen. Schalthebel und Lenkrad sind lederummantelt. Sie fühlen sich gut an und vermitteln das Gefühl von Solidität. Ein Plus sind auch die Sitze; sie gewähren vor allem an den Oberschenkeln guten Seitenhalt in schnell gefahrenen Kurven. Uns stört im Innenraum eigentlich nur das zu grobschlächtige Kia-Emblem auf dem Lenkrad mit seinen dicken Lettern.