Biederer Exot: Unterwegs im Hyundai Sonata 3.3 V6
Eine seltene, aber beileibe keine auffällige Erscheinung ist der Koreaner hierzulande. Wir haben der mit dem Facelift auf 250 PS erstarkten Spitzenversion der Mittelklasse-Limousine auf den Zahn gefühlt
- mn
München, 8. Januar 2009 – Was Mittelklasse-Limousinen angeht, sind deutsche Käufer im Wortsinn bodenständig und geben Familienkutschen aus einheimischer Produktion eindeutig den Vorzug. Wer sich vom Mainstream abgrenzen will, wird zum Beispiel bei französischen oder schwedischen Anbietern fündig, oder greift gleich zu einem wahren Exoten wie dem Hyundai Sonata, der seit 2005 auf dem Markt ist und wirklich nicht an jeder Ecke zu sehen ist: 2007 wurden von seiner Gattung gerade 640 Neuwagen in Deutschland verkauft, mit stark fallender Tendenz 2008. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden trotz Absatzkrise rund 90.000 neue VW Passat zugelassen. Mit einem Facelift wollen die Koreaner den Sonata nun wieder attraktiver machen. Wir haben die überarbeitete Topvariante 3.3 V6 gefahren.
Biederer Auftritt
Äußerlich kommt aber auch der neue Sonata relativ bieder daher. Ein Hingucker ist er nicht. Man würde den koreanischen Designern etwas mehr Mut wünschen – der kompakte i30 weist da den richtigen Weg. Die Veränderungen an der Karosserie des Sonata sind eher dezent: Vorne gibt es einen größeren, stärker akzentuierten Grill, modifizierte Scheinwerfer und größere Lufteinlässe unter dem Stoßfänger. Dazu kommen mehr Chromapplikationen. Hinten sind die Unterschiede nur bei genauem Hinschauen zu erkennen: leicht veränderte Heckleuchten und neue Stoßfänger.
Biederer Exot: Unterwegs im Hyundai Sonata 3.3 V6 (19 Bilder)

Tritt in der hart umkämpften Mittelklasse gegen Passat & Co. an: Der Hyundai Sonata
Hinten Platz für drei
Deutlich mehr hat sich im Innenraum getan. Neu gestaltet präsentiert sich das Armaturenbrett. Auch wenn immer noch Hartplastik dominiert, so ist das Cockpit nicht nur übersichtlicher und funktionaler, sondern auch um einiges schicker geworden. Vor allem die Mittelkonsole wirkt harmonischer: Die Bedienbarkeit der Klimaanlage wurde optimiert und die Audioanlage ansprechender ins Cockpit integriert. Das Platzangebot fällt großzügig aus. Mit 4,80 Meter Außenlänge misst der Koreaner immerhin dreieinhalb Zentimeter mehr als ein VW Passat und nur vier Zentimeter weniger als ein 5er-BMW. Das wird auch im Innenraum deutlich. Vorne könnten die Sitze etwas mehr Seitenhalt bieten, hinten gibt es ausreichend Raum für Kopf und Beine. In Erinnerung an eigene Kindheitstage als jüngstes von drei Geschwistern freut sich unser Tester zudem darüber, dass die Rückbank des Sonata tatsächlich für drei Personen ausgelegt ist: Auch in der Mitte sitzt man passabel. In vielen Autos dient dieser Platz ja nur noch zum Auflegen der Armlehne.