Bundesnetzagentur: Telefónica erreicht Zwischenziel beim LTE-Ausbau

Nachdem die Regulierungsbehörde dem Netzbetreiber mit einem Zwangsgeld gedroht hatte, gibt sie nun Entwarnung. Die Telekom erreicht das Klassenziel vorzeitig.

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Bundesnetzagentur: Telefónica erreicht Zwischenziel beim LTE-Ausbau

(Bild: Shutterstock/Juan Aunion)

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Telefónica Deutschland hat die Nachfrist für seine LTE-Ausbaupflichten genutzt und entgeht damit der von der Bundesnetzagentur angedrohten Strafe. Nach einer Überprüfung des Ausbaustands hat die Regulierungsbehörde bestätigt, dass der Netzbetreiber das gesetzte Zwischenziel zum Stichtag 31. Juli erreicht hat. Die Festsetzung des angedrohten Zwangsgeldes von 600.000 Euro sei daher nicht erforderlich, teilte die Bundesnetzagentur am Montag mit.

Hintergrund sind die mit der Zuteilung der Mobilfunkfrequenzen aus der Auktion 2015 verbundenen Ausbauauflagen. Die Bundesnetzagentur hatte den Netzbetreibern auferlegt, bis Ende 2019 bundesweit 98 Prozent der Haushalte und je Bundesland 97 Prozent der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen sowie Hauptverkehrswege auszubauen. Im Januar hatte die Regulierungsbehörde festgestellt, dass alle drei Netzbetreiber die Auflagen nicht vollständig erfüllt haben.

Daraufhin setzte die Regulierungsbehörde den Unternehmen eine Frist bis Ende des Jahres sowie einige Meilensteine, um die Ausbauauflagen zu erfüllen. Als Netzbetreiber mit dem größten Rückstand hatte Telefónica die Auflage bekommen, bis Ende Juni 40 Prozent der noch zur Erfüllung der Versorgungsauflage erforderlichen 7600 Standorte aufzubauen. Dieses Ziel hatte das Unternehmen verfehlt und dies mit Verzögerungen wegen der Coronavirus-Pandemie erklärt. Die Bundesnetzagentur gab Telefónica daraufhin noch Zeit bis Ende Juli und drohte mit einem Zwangsgeld in Höhe von 600.000 Euro.

Telefónica hatte bereits Ende Juli Vollzug gemeldet und ist auch zuversichtlich, die weiteren Meilensteine zu erfüllen. Bis Ende September muss das Unternehmen nun weitere 1900 Standorte aufbauen. Bis Jahresende ist die Versorgungsauflage vollständig zu erfüllen, wofür nach Angaben der Behörde noch weitere rund 2660 LTE-Stationen aufzubauen sind.

Unterdessen hat die Deutsche Telekom ihren September-Meilenstein bereits erfüllt. Die Telekom habe die Versorgung von mindestens 97 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s in allen Bundesländern realisiert, teilte die Bundesnetzagentur mit. Bis Ende des Jahres müsse das Unternehmen nun noch den Ausbau an den Hauptverkehrswegen vorantreiben, um diese vollständig zu versorgen.

(vbr)