Opel-Chef ist offen für Vier-Tage-Woche

Momentan gibt es bei Opel noch Kurzarbeit. Sein Chef blickt voraus und gibt sich gegenüber der IG Metall offen.

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Opel-Chef ist offen für Vier-Tage-Woche

Auch Opels Badeente trägt einen Gesichtsschutz.

(Bild: Opel)

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Opel-Chef Michael Lohscheller ist offen für den Vorstoß der Gewerkschaft IG Metall, mit einer Vier-Tage-Woche Arbeitsplätze in der Autoindustrie zu sichern. "Prinzipiell sind wir für alle Ideen offen. Die Vier-Tage-Woche kann dabei helfen, Arbeitsplätze zu sichern", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Opel nutze momentan jedoch das Instrument der Kurzarbeit, schränkte er ein. Derzeit sei ein umfassender Strukturwandel in der Branche im Gange. "Da muss man erst einmal im Detail diskutieren, welche Instrumente am sinnvollsten sind."

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, hatte in diesem Monat gefordert, die Kurzarbeit zu verlängern. Zugleich schlug er Optionsmodelle für kürzere Arbeitszeiten in Betrieben vor, zum Beispiel in Form einer 4-Tage-Woche. Dadurch können Unternehmen Arbeitsplätze in der Corona-Krise sichern und den Strukturwandel meistern.

Opel hat laut Lohscheller seit der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern nicht nur die Mitarbeiterzahl deutlich reduziert, sondern auch die Führungsebene deutlich verschlankt. "Die Treppe wird von oben gekehrt. Wir haben ganze Hierarchieebenen herausgenommen", sagte der Opel-Chef. "Statt über 20 Manager berichten nur noch 9 direkt an mich." In Europa seien auch alle Länderchefs ausgetauscht worden.

Für die bevorstehende Fusion der Opel-Mutter PSA mit Fiat Chrysler zum viertgrößten Autobauer der Welt, der Stellantis heißen soll, sieht Lohscheller den Hersteller gut gerüstet. "Wir stehen als profitables Unternehmen gut da, nicht mit 20 Jahren Verlust wie unter unserem alten Eigentümer." (Mit Material der dpa) / (anw)