Mazda 3 MPS mit 260 PS im Fahrbericht
An der Ostseeküste geht es eher gediegen und gemütlich zu. Was für Feriengäste erholsam ist, lässt den Motorjournalisten ungeduldig werden: Denn wir haben 260 PS im neuen Mazda 3 MPS unter der Haube
- mn
Timmendorfer Strand, 2. September 2009 – Timmendorfer Strand: Hier kann man es sich so richtig gut gehen lassen, am sieben Kilometer langen Strand entlang schlendern oder einfach nur faul im Strandkorb fläzen und die Zeit langsam dahinfließen lassen. Jawoll, es gibt auch Straßen – viele Tempo-30-Zonen, Landstraßen, auf denen Tempo 70 erlaubt ist oder die A1, auf der man meist auch nicht schneller als 120 darf. Wer hier um die Kurven wetzen will, hat wahrscheinlich eine Meise. Kurz: das ideale Umfeld, um dem Mazda MPS mit seinen 260 PS unter die Lupe zu nehmen. Aber dafür kann man ganz hervorragend die Alltagstauglichkeit oder Seitenwindempfindlichkeit des 260-PS-Sportlers testen oder wenigstens ab und zu mal kurz ausprobieren, was er denn könnte, wenn man dürfte.
Kein Hau-Drauf-Auto für Halbstarke
Es zeigt sich schnell, dass der Kompakt-Sportler aus Japan tatsächlich keine aufdringliche Knallbüchse ist, wie es Spoiler und zusätzlicher Lufteinlass auf der Nase vielleicht manchem suggerieren. Dabei macht der MPS ja noch verhältnismäßig schüchtern auf Macho, manch anderer Klassenkamerad stellt seine Muckis viel extrovertierter zur Schau. So lässt es sich mit dem neuen MPS (Mazda Performance Series) entlang der Küstenstraße gesittet und ruhig entlangjoggen, ohne dem Herz allzu viel abzufordern. Josef A. Schmid, der neue Geschäftsführer von Mazda Deutschland, findet, das neue Topmodell bietet ein „Gleichgewicht aus Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit“, schaun mer mal.
Hält, was er verspricht
Endlich ist die Straße frei – ich kann mal ordentlich Gas geben und werde nicht enttäuscht: Der Motor hält, was die Leistungsdaten versprechen. Der bereits aus dem Vorgänger bekannte Benzindirekteinspritzer mit 2,3 Liter Hubraum und Turboaufladung bringt es auf 260 PS und 380 Nm Drehmoment. Im Vergleich zur Ende 2006 an den Start gegangenen ersten Generation des MPS kommt die Leistung deutlich kontrollierter auf der Straße an. Eine Drehmomentkontrolle verhindert jetzt ein allzu schnelles Durchdrehen der Antriebsräder – in den niedrigen Gängen wird dazu das Drehmoment elektronisch begrenzt. Ab 3000 U/min steht dann das volle Drehmoment zur Verfügung. Darunter könnte der MPS vielleicht noch einen Tick kraftvoller zu Werke gehen. Nichtsdestotrotz geht's in 6,1 Sekunden von null auf Tempo 100. Und wie der MPS beweist, muss mittlerweile sogar schon ein Kompaktwagen bei 250 km/h elektronisch abgeregelt werden.