Volkswagen übernimmt Hellas Software-Sparte für Frontkameras

Die Autozulieferer Hella verkauft seine Software-Entwicklung für Frontkameras an Volkswagen. Der Autokonzern will damit das autonome Fahren weiter voranbringen.

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Volkswagen übernimmt Hellas Softwaresparte für Frontkameras

Frontkameras werden beispielsweise für Matrixlicht benötigt.

(Bild: Hella)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz
  • mit Material der dpa

Der Automobilzulieferer Hella will das Geschäft mit Software für Frontkameras an Volkswagen verkaufen. Die Veräußerung von Teilen der Tochterfirma Hella Aglaia Mobile Vision mit Sitz in Berlin werde zu einem "außerordentlichen Ertrag in der Größenordnung von rund 100 Millionen Euro führen", teilte der im MDax notierte Autozulieferer am Dienstag (29. September 2020) in Lippstadt mit. "Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden und soll aller Voraussicht nach im ersten Quartal des Kalenderjahres 2021 zum Abschluss (Closing) kommen."

"Der Ausstieg aus dem Geschäft mit Frontkamerasoftware erfolgt auf Basis eines stringenten Portfoliomanagements. Maßgeblich hierfür sind unsere strategischen Eckpfeiler Technologieführerschaft, Marktführerschaft sowie die Erfüllung bestimmter finanzieller Kennzahlen", sagte Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella Geschäftsführung. "Wenn wir eines dieser drei Kriterien mit einem Produkt nicht nachhaltig erreichen können, verfolgen wir die entsprechenden Geschäftsaktivitäten nicht weiter. Um unsere Ziele dauerhaft zu erreichen, hätten wir im Bereich Frontkamerasoftware außerordentlich hohe Investitionen verbunden mit einem großen unternehmerischen Risiko tätigen müssen."

Software für Frontkameras sind ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu autonom fahrenden Autos. Ganz offensichtlich sieht Volkswagen eine Möglichkeit, diesen Zweig auf absehbare Zeit zu einem monetären Erfolg zu machen. Rund die Hälfte der Belegschaft von Hella Aglaia soll in die Car.Software Org wechseln, die Volkswagen Anfang 2020 als markenübergreifende Einheit für Software-Entwicklung gegründet hat. [Ergänzung 30. September 2020 7:00 Uhr] Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht geplant. Die Mitarbeiter, die Volkswagen nicht übernimmt, bleiben bei der Hella Aglaia Mobile Vision, die sich unter anderem mit Energiemanagement und Lichtsteuerung beschäftigt.

(mfz)