Grüne wollen klimaneutralen Straßenverkehr "deutlich vor" 2050

Die Bundestragsfraktion der Grünen geht in ihrer Kraftstoffstrategie davon aus, dass es auch künftig Lkw und Pkw geben wird. Die sollen klimaneutral werden.

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Grüne wollen klimaneutralen Straßenverkehr "deutlich vor" 2050

Zwei Elektrofahrzeuge teilen sich eine Stromtankstelle in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Der Anteil erneuerbarer Energien im Straßenverkehr soll nach Meinung der Grünen bis 2030 auf 30 Prozent und "deutlich vor" dem Jahr 2050 auf 100 Prozent steigen. Das geht aus einem Beschluss der Bundestagsfraktion der Partei zu ihrer Kraftstoffstrategie hervor. Diese Ziele wollen sie "auch über die Treibhausgasquote umsetzen".

"Nur noch Kraftstoffe, die strenge ökologische Standards erfüllen, sollen künftig auf die Quote angerechnet werden dürfen. Insbesondere fossile Kraftstoffe, aber auch biogene Kraftstoffe auf Nahrungs- und Futtermittelbasis, müssen gestrichen werden", heißt es in dem Beschluss zur Kraftstoffstrategie . "Synthetische Kraftstoffe sollen erst dann angerechnet werden können, wenn eine verlässliche Versorgung von Bereichen wie dem Luftverkehr über eine steigende Beimischungsquote sichergestellt wurde."

Insgesamt müsse der batterieelektrische Antrieb "als effizienteste aller Technologieoptionen" Vorrang genießen. So würde der Energiebedarf möglichst gering gehalten und der technische Vorsprung genutzt. Wasserstoff werde am ehesten im schweren Straßengüterverkehr eingesetzt. Biogene Kraftstoffe sollen nach Meinung der Grünen auch künftig schwere Straßenfahrzeuge antreiben, dann jedoch möglichst auf Basis von Abfall- und Reststoffen. Vom synthetischen Sprit gebe es zu wenig für einen Einsatz im Straßenverkehr und müssten dem Luft- und Schiffsverkehr vorbehalten sein.

Außerdem fordern die Grünen, dass die CO2-Flottengrenzwerte für neue Pkw und neue Lkw ambitionierter werden. Auch sollten die Grenzwerte nicht durch zusätzliche Mechanismen abgeschwächt werden; beispielsweise sollten alternative Kraftstoffe nicht angerechnet werden dürfen. Förderrichtlinien und -instrumente wie die Lkw-Maut wollen die Grünen neu ausrichten und den Ausbau erneuerbarer Energien für den Verkehr vorantreiben. Gleichzeitig sollten die Steuerprivilegien für fossile Kraftstoffe abgebaut werden.

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In ihrer Vorstellung von einer Verkehrswende werden Auto- und Lkw-Verkehr auf umweltfreundliche Busse und Bahnen verlagert und der Fuß- und Radverkehr ausgeweitet. "Doch auch künftig werden Autos, Lkw und andere Fahrzeuge Teil des Verkehrs bleiben und Energie verbrauchen", räumen die Grünen ein. Zumindest beim Auto zeigten die Entwicklungen in der Industrie, dass der Schwerpunkt auf batterieelektrischen Antrieben liegen wird.

(anw)