Spannung erleben: Unterwegs im Mini E mit Elektroantrieb
Elektroflitzer faszinieren mit durchzugsstarkem und fast geräuschlosem Antrieb, zugleich verlangen sie von Verbrennungsmotor-gewohnten Fahrern einige Anpassung. Wir haben den Mini E auf den Straßen von L.A. ausprobiert
- gh
Los Angeles (Kalifornien/USA), 25.11.2008 – Wäre das freundlich dreinschauende Auto nicht mit gelben Logos in Gestalt eines Stromsteckers übersät, könnte man es für einen ganz normalen Mini halten. Erst wenn man den Mini E startet, wird der Unterschied zu den Artgenossen mit Verbrennungsmotor offenbar: Ein Druck auf den Startknopf und der Zeiger der Batterie-Ladestandsanzeige, die den Drehzahlmesser hinterm Lenkrad ersetzt, zischt von links nach rechts; von nun ab fließen 380 Volt Gleichstrom vom Akku zum Antrieb. Auf Anlasser- oder Motorgeräusche wartet der an Verbrenner gewöhnte Fahrer hingegen vergeblich.
Strom braucht Platz
Auch wenn der Mini E von außen wie ein stinknormaler Mini aussieht, innen fehlt ihm etwas: Die Rückbank ist zu einer der größten Hutablagen, die ein Auto je hatte, mutiert. Auch den Kofferraum gibt es nicht mehr, die verbliebene kleine Aussparung hinter der Heckklappe fasst gerade noch zwei Stadtrucksäcke. In dem verloren gegangenen Raum breitet sich jetzt ein großer Teil des Akku-Paketes aus. Die voluminöse Batterie, zusammengesetzt aus 5088 Lithium-Ionen-Akkus, die einzeln in ähnlicher Form in Laptops Verwendung finden, macht den Mini um rund 350 Kilogramm schwerer als einen Mini One mit Benziner. Und den verriegelten Motorraum des Stromers dürfen wir nur im Beisein eines Technikers öffnen. So will Mini vermeiden, dass ein unbedarfter Nutzer mit der unter der Haube arbeitenden Hochvolttechnik in Berührung kommt.
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Das Stecker-Logo verrät ihn: Der Elektro-Mini in voller Fahrt
Strom braucht Gewicht
Mit der Straße geht der Mini E um wie jeder andere Mini auch: Sportlich straff wird der Untergrund genommen. In schnell gefahrenen Kurven fallen uns dann zwei Aspekte auf: Die Lenkung macht sich präzise und direkt ans Werk, und das erhöhte Gewicht drückt den Wagen nach außen – der Akku-Brocken bringt das Heck zum schwänzeln. Aber für den Hausgebrauch, sprich die Tour zum Bäcker oder zur Arbeit, ist der Wagen gut ausbalanciert, nur bei ausgesprochen sportlicher Herangehensweise wird der Fahrer das pfundige Heck spüren.