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Nvidia Ampere-Grafik für Notebooks: GeForce RTX 3080, 3070, 3060 "Notebook-GPU"

Die RTX-3000-Serie für Notebooks besteht vorerst aus drei Grafikchips. Das Topmodell GeForce RTX 3080 fällt deutlich langsamer aus als die Desktop-Version.

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(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Nvidia hat die ersten drei Grafikchips aus der Ampere-Familie GeForce RTX 3000 für Notebooks vorgestellt. Verglichen mit den 2000er- und 1000er-Serien kündigt sich ein kleiner Paradigmenwechsel an: Die mobilen Grafikchips unterscheiden sich stärker von den gleichnamigen Desktop-Grafikkarten als bei den letzten zwei Generationen.

Auf der eigenen Produktseite nennt Nvidia das Topmodell deshalb nicht mehr bloß GeForce RTX 3080, sondern GeForce RTX 3080 Notebook-GPU (oder auf der englischen Seite: GeForce RTX 3080 Laptop GPU). Das gleiche Spiel bei der GeForce RTX 3070 Notebook-GPU und GeForce RTX 3060 Notebook-GPU.

Die mobile GeForce RTX 3080 setzt auf 6144 Shader-Kerne und wahlweise 8 oder 16 GByte GDDR6-RAM an 256 Datenleitungen – das entspricht dem maximalen Ausbau des GA104-Grafikchips. Die Desktop-RTX-3080 setzt dagegen auf die GA102-GPU in einer Version mit 8704 aktiven Shader-Kernen und 320 breitem Speicher-Interface.

Die Vorgängerinnen GeForce RTX 2080 und GeForce GTX 1080 teilten weitgehend gleiche Spezifikationen mit den Desktop-Versionen, weshalb Nvidia auf einen Namenszusatz wie "Notebook-GPU" verzichtete. Lediglich die Taktfrequenzen fielen zugunsten der Effizienz niedriger aus.

Das Desktop-Pendant der GeForce RTX 3080 nimmt unter Last 320 Watt auf. Selbst dicke Gaming-Notebooks genehmigen dem Grafikchip bestenfalls die Hälfte, meistens weniger. Eine einfache Reduzierung der Taktfrequenzen reicht vermutlich nicht aus, um die Leistungsaufnahme weit genug nach unten zu drücken. Zudem würde sich die große GA102-GPU mit einer Chipfläche von 628 mm² nur bedingt für Notebooks eignen, wo die Mainboards typischerweise vollgepackt sind.

Spezifikationen von Nvidias Notebook-GPUs GeForce RTX 3000 (Ampere)
Modell GeForce RTX 3080 GeForce RTX 3070 GeForce RTX 3060
GPU Ampere (GA104) Ampere (GA104) Ampere (vmtl. GA106)
FP32-Shader-Kerne 6144 5120 3840
Boost-Takt (je nach TDP) 1245-1710 MHz 1290-1620 MHz 1283-1703 MHz
Thermal Design Power (TDP) 80-150 Watt 80-125 Watt 60-115 Watt
theoretische Rechenleistung FP32 14,2-19,5 TFlops 13,1-16,5 TFlops 9,8-13,0 TFlops
Speichermenge / -typ 8 o. 16  GByte GDDR6 8 GByte GDDR6 6 GByte GDDR6
Interface / Übertragungsrate 256 Bit / unbekannt 256 Bit / unbekannt 192 Bit / unbekannt

Entsprechend der mobilen GeForce RTX 3080 fällt auch die GeForce RTX 3070 für Notebooks leistungsschwächer aus als die Desktop-Schwester – 5120 statt 5888 Shader-Kerne nennt Nvidia. Einzig bei der mobilen GeForce RTX 3060 sieht es anders aus: Ihre GPU kommt mit 3840 Shader-Kernen daher – 7 Prozent mehr als bei der jüngst angekündigten Desktop-RTX-3060. Allerdings erscheint die Notebook-Version stets mit 6 statt 12 GByte GDDR6-SDRAM.

Hersteller können die Grafikchips wie üblich mit unterschiedlichen Powerlimits konfigurieren. Das Topmodell GeForce RTX 3080 (Notebook-GPU) nimmt je nach Gerät 80 bis 150 Watt auf. Folglich unterscheiden sich die GPU-Boost-Taktfrequenzen, die zwischen 1245 und 1710 MHz liegen. Der Basistakt liegt weiter darunter. Die Rechenleistung reicht in typischen Boost-Szenarien von 14,2 bis 19,5 TFlops. Die GeForce RTX 3070 (Notebook-GPU) kommt auf 13,1 bis 16,5 TFlops, die GeForce RTX 3060 (Notebook-GPU) auf 9,8 bis 13,0 TFlops. Letztere lässt sich auch mit 60 Watt konfigurieren.

Mit der Einführung der mobilen RTX-3000-Serie aktualisiert Nvidia die als Max-Q vermarkteten Design-Vorgaben. Mit dabei sind aktualisierte Lüftersteuerungen, Dynamic Boost 2.0, welches das Energiebudget zwischen CPU und GPU aufteilt, und WhisperMode 2.0, bei dem sich die GPU-Taktraten eingestellten Lautstärke anpassen.

Zudem führt Nvidia die Unterstützung für Resizable Base Address Register (BAR) als erstes bei Notebooks ein: CPUs können über das PCI-Express-Interface auf den Grafikspeicher zugreifen, was die Bildrate in 3D-Spielen potenziell steigert. Die Funktion ist an und für sich ein alter Hut, hat mit AMDs Smart Memory Access (SAM) der Radeon-Serie RX 6000 unter Windows aber neue Bedeutung erhalten.

Für Spieler interessant, die externe Monitore oder Smart-TVs am Notebook betreiben: Hersteller können HDMI 2.1 nach außen führen, was für Ultra-HD-Auflösung mit 3840 × 2160 Pixeln bei 144 Hertz reicht (120 Hertz bei High-End-TVs).

Notebook-Designs mit Nvidias GeForce-RTX-3000-GPUs, die im Laufe der nächsten Monate erscheinen sollen.

(Bild: Nvidia)

Alle großen Notebook-Hersteller wollen ab Ende Januar oder Februar 2021 Geräte mit RTX-3000-Grafikchips in den Handel bringen. Asus hat bereits mehrere Modelle aus der RoG-Familie angekündigt, Acer etwa den kompakten Predator Triton 300 SE und Lenovo verschiedene Legion-Notebooks. Dell will die eigenen Alienware-Geräte aktualisieren.

Die deutsche Firma Schenker hat Neo- sowie Pro-Modelle der eigenen XMG-Notebooks mit RTX-3000-GPUs angekündigt und konkretisiert dabei den Fahrplan: Zunächst erscheinen Neuauflagen mit den bisherigen Intel-Prozessoren Core i-10000H alias Comet Lake-H. Frühestens Ende März folgen Notebooks mit AMDs neuen Ryzen-5000H-CPUs und RTX-3000-GPU.

Nahezu alle Hersteller kombinieren künftig auch die mobilen GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 mit AMD-Prozessoren – die 4000er-Ryzens erschienen maximal mit der GeForce RTX 2060.

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