Clubhouse-FAQ - alles, was Sie zur neuen App wissen müssen

Sie haben auch schon von der neuen und exklusiven App Clubhouse gehört? Hier erfahren Sie mehr!

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Cornelia Möhring
Inhaltsverzeichnis

In letzter Zeit ist in der Social-Media-Community immer häufiger die Rede von Clubhouse. Diese App hat nicht nur eine, sondern gleich zwei Besonderheiten: Da wäre zum einen die Exklusivität - nur mit Einladung und iPhone können Sie die App benutzen. Zum anderen verzichtet Clubhouse komplett auf Text - reines Audio lautet hier das Prinzip. Das wirft natürlich Fragen auf, die wir im Folgenden beantworten.

Clubhouse ist nach Facebook, Instagram und Twitter der neue Trend am Social-Media-Horizont. Bei der von Alpha Exploration entwickelten App geht es nicht um Selfies, Video-Stories oder Nachrichten, sondern nur um Audio. Das Konzept, kurz gesagt: Clubhouse ist ein audiobasiertes Social Network! In sogenannten Rooms (zu Deutsch: Räume) treffen sich Menschengruppen und können über bestimmte Themen diskutieren. Hier kann man sich entweder aktiv beteiligen oder in Podcast-Manier als stiller Zuhörer agieren.

Die Räume können offen oder geschlossen sein und ähnlich wie in anderen sozialen Netzwerken gibt es Räume zu etlichen Themen. Jeder User kann entweder öffentlichen Räumen beitreten oder aber auch seinen eigenen Raum eröffnen. Um die Räume zu kontrollieren, wurden verschiedene User-Rollen eingeführt:

  • Moderatoren: Ein Moderator-User leitet quasi die Diskussion. Er bestimmt, welcher User zu einem Sprecher werden darf, also die "Bühne betritt". Andererseits können Moderatoren auch User wieder degradieren und zu einfachen Zuhörern mache.
  • Sprecher: Als Sprecher können Sie aktiv an der Diskussion teilnehmen.
  • Zuhörer: Als Zuhörer sind Sie in der passiven Rolle. Sie lauschen einfach der Diskussion, ohne sich dazu zu äußern. Möchten Sie dennoch etwas dazu sagen, können Sie dem Moderator signalisieren, dass Sie etwas beitragen möchten.

Ohne Einladung gibt es momentan noch keine Möglichkeit, einen Zugang zu Clubhouse zu bekommen. Allerdings können Sie sich Ihren User-Namen schonmal reservieren.

Um die Exklusivität zu unterstreichen, wird in Ihrem Profil angezeigt, wer Sie eingeladen hat. Besonders aktive User werden übrigens mit weiteren Einladungen beschenkt. Möchten Sie Ihre Social-Media-Reichweite noch erhöhen? Dann können Sie zusätzlich Ihre Accounts für Facebook, Instagram, Twitter oder TikTok verknüpfen.

Um die App zu benutzen, müssen Sie zwei Voraussetzungen erfüllen: Zum einen benötigen Sie ein iPhone – Clubhouse ist bisher nämlich nur in Apples App Store verfügbar. Zum anderen muss Sie jemand eingeladen haben. Dieser Schritt macht auch die Exklusivität von Clubhouse aus. Die Entwickler der App wollten damit aber keine künstliche Exklusivität erzeugen. Sie wollten lediglich dafür sorgen, dass sich die Anzahl an Nutzern nicht explosionsartig vervielfältigt, sondern stetig ansteigt. So soll für ausreichenden Support gesorgt werden. Übrigens: Der Zugang per Einladung soll nicht für immer bleiben. Irgendwann soll die App für alle verfügbar sein – auch für Android und ganz ohne Einladung.

Clubhouse ist bisher eine kostenlose App. Allerdings befindet sie sich noch in der Entwicklung, sodass eine spätere Gebühr nicht auszuschließen ist. Es kann aber auch sein, dass die Nutzerdaten zu Marketing-Zwecken ausgewertet werden. Sie müssten dann nicht mit Echtgeld zahlen, sondern mit den Daten, die Sie in den Messenger eingeben.

Wie genau es mit dem zukünftigen Datenschutz bei Clubhouse aussieht, bleibt abzuwarten. Momentan ist dieses Thema noch sehr heikel. Sobald die App zum ersten Mal gestartet wird, möchte Clubhouse direkt Zugriff auf Ihre im Smartphone gespeicherten Kontakte nehmen. Diese werden dann mit Telefonnummer auf dem Server des Betreibers gespeichert. Ob und wie diese Daten bisher genutzt werden, ist unbekannt. Dazu kommt, dass Sie in der Datenschutzerklärung sogar tatsächlich die Erlaubnis geben (müssen), dass Alpha Exploration diese Daten verwenden und weitergeben darf. Dazu kommt, dass sämtliche Gespräche zwar live stattfinden, aber von der App aufgezeichnet werden. Dies soll offiziell nur dazu dienen, dass die Höflichkeits-Richtlinien eingehalten werden. Inzwischen haben Hacker 1,3 Millionen benutzerbezogene Daten aus der App auslesen und online verbreiten können.

Ohne die Angabe der eigenen Telefonnummer kommen Sie bei der Anmeldung in Clubhouse nicht weiter.

Allerdings sind die Kapazitäten des Entwicklerstudios momentan nicht hoch genug, um alle Rooms und Inhalte regelmäßig zu überprüfen. Das hat schon dazu geführt, dass viele diskriminierende Inhalte verbreitet wurden, über die sich Nutzer beschwert haben. Deshalb wurden von den Machern bereits neue Richtlinien festgelegt und bekannt gegeben, dass man an dem Problem arbeite. Eine finale Lösung bleibt aber bisher noch aus. Die mitgeschnittenen Gespräche sollen laut Alpha Exploration direkt wieder gelöscht werden, wenn nach Abschluss im entsprechenden Room keine Beschwerde eingeht.

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Es gibt immer wieder Messenger und Soziale Netzwerke, die sehr vielversprechend wirken, aber dann doch sehr schnell wieder in Vergessenheit geraten. Ein gutes Beispiel ist Vero, das vor einigen Jahr als DAS neue Social-Media-Netzwerk beworben wurde - wie Instagram und Facebook, nur besser. Heutzutage ist die Nutzerzahl stark geschrumpft. Ein anderes Beispiel ist dagegen TikTok. Diese App hat sich aus China heraus einen Fankreis aufgebaut und ist momentan tatsächlich noch sehr beliebt. Unterm Strich kann also festgehalten werden, dass keine zuverlässige Prognose möglich ist. Allerdings bringt Clubhouse ein neuartiges Feature, nämlich den reinen Audio-Austausch, ganz ohne Text. Es bleibt also abzuwarten, wie es sich entwickelt.

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(como)