Stolpe fordert Sorgfalt bei Brandenburger Chipfabrik

Die brandenburgische Landesregierung will in dieser Woche ĂĽber eine indirekte Beteiligung des Landes an der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) entscheiden.

vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die brandenburgische Landesregierung will in dieser Woche über eine indirekte Beteiligung des Landes an der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) entscheiden. Das Kabinett will sich damit in seiner Sitzung am Dienstag befassen. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) sagte am Samstag in Frankfurt (Oder), es müssten jedoch zuvor noch einige rechtliche Fragen geklärt werden. Im Gespräch ist eine Beteiligung der Landesinvestitionsbank in der Höhe von 38 Millionen Euro. Das Land hatte schon im Herbst 2000 eine -- nicht beanspruchte -- Bürgschaft von 35 Millionen Euro für das Projekt übernommen. Das rund 1,53 Milliarden Euro teure Werk soll im Sommer 2003 vor den Toren der Oderstadt mit der Produktion beginnen.

Bei einer Diskussionsveranstaltung warnte Stolpe vor übereilten Entscheidungen. "Präzision geht jetzt vor Eile", sagte der Politiker auf einer Wahlkampf-Veranstaltung der SPD in Frankfurt (Oder). "Wir bauen keinen Hühnerstall, sondern eine hochmoderne Fabrik. Da kann man später nicht einfach nachschustern. Deshalb ist jetzt Sorgfalt geboten."  Der Ministerpräsident unterstrich vor Bürgern die Bedeutung des Vorhabens für ganz Ostdeutschland. "Das Projekt hat nicht nur wegen der Arbeitsplätze eine große Bedeutung. Hier im Osten wurde Spitzentechnologie entwickelt, die weltweite Anerkennung erhält. Sie soll auch vor Ort umgesetzt werden." Die Chip-Fabrik soll als Foundry vor allem Halbleiter für die Kommunikationsindustrie im SiGe:C-Verfahren in Auftragsfertigung produzieren.

Zu der Diskussion um die noch strittige Finanzierung der bereits im Bau befindlichen Fabrik sagte Stolpe: "Wir haben bisher gute Partner an Bord. Die Landesregierung wird alles tun, damit Frankfurt eine Vorreiterrolle in der Spitzentechnologie ĂĽbernehmen kann." Erst am Wochenende gab Jenoptik bekannt, sich als weiterer strategischer Investor mit einem einstelligen Millionenbetrag an dem Projekt zu beteiligen. Die anderen Investoren sind das Emirat Dubai, das IHP sowie der US-Chiphersteller Intel. (dpa) / (jk)