Langzeit-Corona: Genesen ist nicht immer gesund​

Überraschend viele Corona-Patienten leiden an quälenden Langzeitsymptomen. „Long Covid“ trifft sie nicht nur nach schweren Verläufen, sondern auch nach milden.​

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(Bild: Kunj Parekh / Unsplash)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Die meisten Covid-19-Erkrankten erholen sich wieder. Ein überraschend hoher Anteil allerdings leidet noch viele Monate an einer verwirrenden Vielfalt von teilweise extrem belastenden Beschwerden, berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe (ab Donnerstag im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder im heise shop bestellbar).

„Das Risiko von Langzeitbeschwerden ist größer, wenn man mit einem schweren Verlauf hospitalisiert war. 39 Prozent dieser Patienten sind sechs Monate später noch nicht zu ihrem ursprünglichen Gesundheitszustand zurückgekehrt“. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Epidemiologen Milo Puhan von der Universität Zürich bei 431 Schweizer Patienten, die er einem Preprint publiziert hat, das den Peer-Review-Prozess noch nicht durchlaufen hat.

Aber selbst bei milden bis moderaten Verläufen waren es satte 23 Prozent. An schweren Long-Covid-Verläufen leiden fünf Prozent. Andere Studien gehen teilweise von noch höheren Anteilen aus. Auf Deutschland hochgerechnet würden Puhans Ergebnisse 557.380 bis 945.130 Long-Covid-Fälle bedeuten, die etwa dreimal so hohe Dunkelziffer nicht-diagnostizierter Fälle nicht mitgerechnet. (Stand: 22.03.2021).

TR 3/2021

Die langanhaltenden Probleme sind nicht nur auf die Lunge beschränkt, sondern suchen den ganzen Körper vom Gehirn bis zu den Zehen heim. Vor allem die bleierne Müdigkeit – im Fachjargon auch Fatigue genannt –, Atemnot und Herzrasen machen viele Betroffene von jetzt auf gleich arbeitsunfähig und sorgen für Zukunftsängste. Es trifft junge wie alte, Männer wie Frauen. Auch Kinder und Jugendliche bekommen „Long Covid“.

(vsz)