Felgenreiniger im Test: Sauber ohne Nacharbeit?

Sechs Reiniger speziell für Felgen sollen vor allem der Arbeitserleichterung dienen. Das gelingt nicht allen. Besser ist ohnehin, sie zu umgehen.

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Ein Felgenreiniger ist eine scharfe Waffe gegen Verschmutzung. Wir empfehlen eher eine Versiegelung, die zwar nicht die Verschmutzung an sich verhindert, aber die Reinigung sehr erleichtert.

(Bild: Sonax)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Es gibt im Autopflege-Sortiment kaum etwas Aggressiveres als einen wirksamen Felgenreiniger. Der soll schließlich auch Härtefälle wie eingebrannten Bremsstaub bewältigen. Die Anweisungen der Hersteller sollten schon allein deshalb genau beachtet werden. Denn bei einer falschen Anwendung drohen teure Schäden. Ein Test des Automobilclubs von Deutschland (AvD) legt das ebenfalls nachdrücklich nahe. Überdenken sollte man den Einsatz von Felgenreinigern aber grundsätzlich, denn eine Vermeidung ist recht einfach.

Zum Test traten sechs Kandidaten an, die handelsüblich und beispielsweise in Baumärkten oft zu finden sind. Alle versprechen eine gründliche und problemlose Reinigungsleistung, doch nicht alle können das unter jeglichen Bedingungen auch erfüllen. Im Test vertreten:

Alu-Teufel Spezial Felgenreiniger von Tuga Chemie

Felgenreiniger Pro+ von Total Wash

P21S Felgenreiniger Power Gel von Dr. Wack

Felgen Beast von Sonax

Felgenreiniger Spezial von Liqui Moly

Hot Rims Wheel & Tire Cleaner von Meguiar's

Autopflege

Wer sich an die vorgeschriebenen Einwirkzeiten hält, muss sich um das Material keine Sorgen machen. Das ist eine gute Nachricht, denn in der Vergangenheit gab es diesbezüglich immer mal wieder Probleme. Allerdings sollten auch Menschen, die eine tiefe Abneigung gegen Anleitungen haben, diese hier überwinden. Denn die Einwirkzeiten unterscheiden sich ganz beträchtlich. Der Reiniger von Meguiar's soll nach nur 15 Sekunden wieder abgespült werden, die anderen ein paar Minuten Zeit bekommen. Bei der Messung des ph-Wertes lag die Bandbreite zwischen 5,4 (Alu-Teufel) und 12,6 (Meguiar's).

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Es empfiehlt sich, beim Abspülen wirklich gründlich vorzugehen – zumindest bei Meguiar's. Nach 24 Stunden Einwirkzeit, also einer Anwendung weit außerhalb der Vorgaben, zeigten sich im Test auf Aluminium Verfärbungen. Verstärkt wird diese Problematik auf erwärmten Oberflächen, Parken in der prallen Sonne dürfte dafür vollkommen ausreichen.

Interessant sind die Schlussfolgerungen, die der AvD zieht: Richtig schlechte Reiniger gebe es in diesem Test nicht. Das stimmt freilich nur, sofern man bereit ist, von Hand nachzuarbeiten. Dann liefern alle sehr gute Ergebnisse. Wer allerdings die Vorstellung hat, dass es reicht, den Reiniger aufzusprühen und mit einem Wasserstrahl wieder abzuspülen, wird nicht immer das Ergebnis bekommen, was er erwartet. Noch gute Resultate lieferten der Alu-Teufel und Liqui Moly, Sonax lag knapp dahinter. Total Wash und Dr. Wack fielen schon deutlich zurück, Meguiar's versagte ohne Nacharbeit vollkommen. Einigermaßen kurios: Die besten Ergebnisse erzielten die drei günstigsten Mittel.

Wir empfehlen ohnehin etwas anderes. Ein gutes Wachs speziell für Felgen erleichtert die Reinigung, weil der Dreck sich nicht ganz so festsetzt. Das Auftragen ist meist schnell erledigt, bei einem halbwegs regelmäßigen Waschintervall reicht dann ein mildes Shampoo oder Wasser.

(mfz)