Spanien fĂĽhrt 30-km/h-Tempolimit innerorts ein

Mit einer deutlichen Reduzierung des innerstädtischen Tempos soll die Zahl der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr drastisch sinken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 740 Kommentare lesen
Tempo-30-Zone

In Deutschland sprach sich bei einer Umfrage im März eine Mehrheit gegen ein innerstädtisches Tempolimit von 30 km/h aus.

(Bild: Martin Franz)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

In Spanien gilt ab sofort innerorts auf den meisten StraĂźen ein Tempolimit von 30 km/h. Enge StraĂźen mit nur einem Fahrstreifen, wie es sie vor allem in den Altstädten oft gibt, dĂĽrfen sogar nur mit maximal 20 km/h befahren werden. Nur auf StadtstraĂźen mit mehr als einer Fahrbahn pro Richtung gilt noch 50. In Barcelona bestehe nun auf 75 Prozent aller StraĂźen ein Tempolimit von 30, schrieb die Zeitung La Vanguardia.

Wer zu schnell fährt, dem drohen BuĂźgelder zwischen 100 und 600 Euro und der Abzug von bis zu sechs der acht Punkte, ĂĽber die Fahranfänger verfĂĽgen. Sind die Punkte alle, ist der FĂĽhrerschein weg. Auch Touristen sollten sich in Acht nehmen, denn BuĂźgelder aus Spanien können auch in Deutschland vollstreckt werden. Fraglich war jedoch noch, wie die neuen Regeln kontrolliert werden sollen. Bisher gibt es Radarfallen meist nur auf FernstraĂźen.

Der Leiter des spanischen StraĂźenverkehrsamtes (DGT), Pere Navarro, begrĂĽndete die neuen Tempolimits mit der hohen Zahl innerstädtischer Verkehrstoter. "Die Geschwindigkeit bis jetzt (50 Kilometer pro Stunde) war wirklich ein Unsinn", sagte er. 2019, also im letzten normalen Jahr vor der Corona-Pandemie, seien in Spanien 509 Menschen im städtischen StraĂźenverkehr tödlich verunglĂĽckt. Mit den neuen Höchstgeschwindigkeiten sinke das Risiko, dass ein von einem Auto erfasster FuĂźgänger sterbe, um 80 Prozent.

(mfz)