Zahlen, bitte! Die 10 Gebote für gutes Design

Der Produktdesigner Dieter Rams schuf bei Braun nicht nur zeitlose, ikonische Produkte, die selbst Apple inspirierten, sondern auch 10 Gebote guten Designs.

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Inhaltsverzeichnis

Die "10 Gebote des Designs" scheinen auf den ersten Blick etwas Religiöses einzuleiten, dabei ist das Gegenteil der Fall: Es handelt sich um Pragmatismus. Die 10 Design-Thesen wurden von Produktdesigner Dieter Rams geschaffen, der bei Braun vier Jahrzehnte lang Design-Ikonen schuf, deren bauhausartige, minimalistische Ästhetik – verbunden mit einer hohen Produktqualität – Maßstäbe setzte und Designerinnen und Designer bis heute enorm beeinflusst. Diese Grundsätze stehen für die DNA des "Weniger aber besser", wie Rams seine Philosophie gern auf den Punkt brachte.

Rams wurde am 20. Mai 1932 in Wiesbaden geboren. Sein Vater Erich war viel unterwegs aufgrund seines Berufes als Elektroingenieur. Deshalb war Rams Jugend durch viele Umzüge geprägt, sowie später durch die Trennung seiner Eltern. Er wuchs daher zeitweise bei seinen Großeltern auf.

Sein Großvater Heinrich Rams war Schreinermeister und weckte mit seiner Art Holz zu bearbeiten, das gestalterische Interesse des Enkels. Die sorgfältige Materialauswahl und die gradlinige Art, das Holz ohne Maschinen zu bearbeiteten, stellte die Weichen für die berufliche Laufbahn von Dieter Rams.

Die Schule brachte dem Jungen derweil Schwierigkeiten ein: Seine Eigensinnigkeit und eine Ablehnung des Obrigkeitshörigen war in jener Zeit gewiss nicht von Vorteil, als die Nationalsozialisten Gehorsam von Schülern verlangten. Seine Verachtung für Kriegsspiele und militärisch angehauchte Rituale sorgte beispielsweise dafür, dass er nach kurzer Zeit aus einem Jungvolk-Internat flog.

Dieter Rams, (*20. Mai 1932 in Wiesbaden) ist einer der bedeutendsten Produktdesigner überhaupt.

(Bild: CC BY-SA 3.0, Vitsæ)

Nach dem Krieg schrieb sich Rams 1947 als 15-Jähriger für das Studium der Architektur und Innenarchitektur an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Wiesbaden ein. Nach zwei Semestern unterbrach er die akademische Ausbildung zugunsten einer dreijährigen Schreinerlehre, die er 1951 als Jahrgangsbester abschloss.

Danach studierte er erneut in Wiesbaden an der Werkkunstschule den deutschen Modernismus in Kunst, Architektur und Design bei Lehrenden wie den ehemaligen Bauhaus-Absolventen Hans Haffenrichter. Er verließ die Schule 1953 mit einem Diplom in Innenarchitektur und schloss sich dem Architekturbüro Otto Apels an. Über ein Innengestaltungs-Projekt kam Rams zu Braun.

Zahlen, bitte!

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.