Erster Tesla S Plaid in Flammen – Anwalt fordert Lieferstopp

Der erste ausgelieferte Hochleistungs-Tesla S Plaid ist nach wenigen Tagen in Flammen aufgegangen. Der Fahrer fand sich im brennenden Fahrzeug eingesperrt.

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Ausgebrannter Tesla S

Am Wochenende als Neuwagen übernommen, Dienstagabend plötzlich ausgebrannt: Der angeblich erste serienmäßige Tesla S Plaid.

(Bild: Geragos & Geragos via Washington Post)

Lesezeit: 2 Min.

Ein am Wochenende ausgelieferter Nobelwagen der Marke Tesla ist Dienstag während der Fahrt in Flammen aufgegangen. Es soll sich um den allerersten an einen Privatkunden ausgelieferten Tesla S Plaid mit über 1.000 PS handeln. Gleichzeitig versagte bei dem Vorfall nahe der US-Stadt Philadelphia die Elektronik des Autos, sodass die Fahrertür nicht aufging. Laut seinem Anwalt musste der Fahrer sein gesamtes Körpergewicht einsetzen, um die Tür aufzubringen.

Nachdem der Chauffeur entkommen war, soll sich der dann bereits lichterloh brennende Tesla erneut in Bewegung gesetzt haben. Feuerwehrleute haben den Angaben zu Folge über drei Stunden gebraucht, um den Brand zu löschen und die Akkus des Wracks abzukühlen. Das über 100.000 Euro teure Fahrzeug ist wenige Tage nach Übernahme gefährlicher Sondermüll.

"Das ist eine erschütternde und beängstigende Situation und offensichtlich ein großes Problem", sagte Mark Geragos, einer der Anwälte, die den gerade noch entkommenen Tesla-Käufer vertreten, "Unsere vorläufige Untersuchung läuft noch, aber wir fordern Tesla auf, diese Autos zur Seite zu stellen, bis eine vollständige Untersuchung erfolgen kann."

Tesla wollte eigentlich bereits im Februar mit der Auslieferung der besonders leistungsstarken "Plaid"-Variante des Tesla S mit reichlich Leistung beginnen. Doch erst im Juni wurden die ersten 250 Stück an Käufer übergeben. Das Unfallauto sei dabei das Allererste gewesen sein, sagt der Anwalt des Opfers. Firmenchef Elon Musk hat die monatelang Verzögerung damit begründet, dass es besonders schwierig gewesen sei, die Akkus sicher zu machen.

Tesla S Plaid in Flammen (6 Bilder)

Tesla S Plaid in Flammen

(Bild: Gladwyne Firefighters)

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) hat Ermittlungen aufgenommen. Sie untersucht bereits seit 2019 ältere Vorwürfe gegen Tesla, wonach diese Fahrzeuge besonders feuergefährlich seien. heise online hat Tesla um Stellungnahme zu dem jüngsten Fahrzeugbrand gebeten.

Im April ist ein Tesla nach einem Unfall in Texas verbrannt. Das Auto krachte in einen Baum und ging in Flammen auf. Das Tesla-Feuer forderte zwei Menschenleben. Gefunden wurden die Leichen auf dem Beifahrersitz sowie der Rückbank. Zunächst führte das zu der Vermutung, das Fahrzeug sei vom "Autopiloten" gesteuert verunfallt. Tesla stellt das in Abrede. Womöglich hat auch bei diesem Feuer Teslas elektronische Türöffnung versagt, sodass der Fahrer versuchen musste, eine andere Tür zu öffnen. Das würde erklären, warum die Feuerwehr trotz ungeöffneter Türen keine Leiche auf dem Fahrersitz gefunden hat.

(ds)