Freitag: China-Aufsicht, Telenor-Ausstieg, Ikea-Sound, Update-Fail & Tempolimit

Chinas Digital-Aufsicht mächtiger + Telenor verkauft Myanmar-Netz + Ikeas Sound-Bilderrahmen getestet + PrintNightmare-Patch unvollständig + Tempolimit flexibel

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Peking

(Bild: fds)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während Chinas Cyberspace-Aufsichtsbehörde mehr Einfluss gewinnt, was sich auch international auswirkt, muss die norwegische Telenor nach dem Militärputsch ihr Mobilfunknetz in Myanmar verkaufen. Schöne Aussichten bietet dagegen Ikeas Klangbrett, wie der Sound-Bilderrahmen Symfonisk im Test zeigt.

Weniger schön ist, dass das letzte Windows-Update unvollständig war, denn Sicherheitsforscher haben den PrintNightmare-Patch umgehen können. Ein generelles Tempolimit lässt sich hingegen mit flexibler Begrenzung der Geschwindigkeit umgehen, empfehlen Unfallforscher. Österreichs Regulierer berichtet über die ersten fünf Jahre Netzneutralität – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die "Cyberspace Administration" der Volksrepublik China gewinnt im gigantischen Behördenapparat des Landes an Bedeutung. Dies hat auch Einfluss auf Aktivitäten chinesischer Firmen im Ausland. So soll die Digital-Aufsicht Börsengänge im Ausland strenger überwachen und könnte diese sogar verhindern. Damit erhält Chinas IT-Behörde auch international mehr Einfluss.

Aufgegeben hat dagegen Telenor, denn das skandinavische Unternehmen verkauft sein Mobilfunknetz in Myanmar mit etwa 18 Millionen Kunden. Grund ist nicht bloß der Militärputsch in dem asiatischen Land, sondern dass sich die Lage dort seither noch weiter verschlechtert hat. Telenor sorgt sich um die Sicherheit seiner Mitarbeiter, Regulierung und Compliance. Aus diesen Gründen muss Telenor sein Mobilfunknetz mit Verlust an Libanesen verkaufen.

Schönere Aussichten verspricht ein WLAN-Lautsprecher, der optisch diskret und ansprechend wie ein Bilderrahmen und gleichzeitig klangstark wie ein ordentlicher Regallautsprecher sein will. Während "unsichtbare" Wandlautsprecher mit Zubehör sonst vierstellige Budgets und aufwendige Unterputzmontagen voraussetzen, konfektioniert Ikea den Symfonisk als Fertigprodukt zum Preis von 180 Euro. Ikeas Sound-Bilderrahmen zeigt sich im Test als Klangbrett mit schöner Aussicht.

Nicht ausreichend getestet hat Microsoft offenbar den Notfallpatch gegen die PrintNightmare-Lücke. Sicherheitsforscher haben modifizierten Exploit-Code auf Windows losgelassen, um die Schutzleistung nach dem Update zu prüfen. Dabei fanden sie heraus, dass immer noch Attacken möglich sind. Das Windows-Update ist unvollständig, denn Sicherheitsforscher können den PrintNightmare-Patch umgehen.

Ein unvollständiges und damit kein generelles Tempolimit wünschen sich hingegen viele Autofahrer und die Autoindustrie. Die Positionen der Parteien zum Tempolimit sind seit vielen Jahren recht verlässlich verankert, aber in einer aktuellen Diskussion meldet sich nun die Unfallforschung der Versicherer zu Wort. Diese sprechen sich dafür aus, statt eines starren Tempolimits eher auf eine flexible Begrenzung der Geschwindigkeit zu setzen – ein Tempolimit mit variablen Begrenzungen.

Auch noch wichtig:

  • 5 Jahre Netzneutralität in Österreich: Zero Rating, Portsperren, Netzsperren – Österreichs Regulierungsbehörde berichtet über die Verfahren der ersten fünf Jahre.
  • Heute vor 35 Jahren wurden der Atomphysiker Karl Heinz Beckurts und sein Chauffeur durch einen RAF-Bombenanschlag bei München getötet. Beckurts war einer der Begründer der Neutronenphysik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und Forschungsleiter bei der Siemens AG.
  • Das Stück Houses Slide für eine Sopranistin plus Ensemble wird heute in London uraufgeführt. Es thematisiert den Klimawandel. Sechzehn Radfahrer produzieren den Strom für die Vorführung live auf der Bühne.

(fds)