Bündnis spricht sich für Tempolimit aus
Sicherheit auf den Straßen und ein geringerer Spritverbrauch: Mit diesen Punkten argumentiert ein Bündnis für eine Beschränkung von Geschwindigkeiten.
Ginge es nach dem Willen des Bündnisses, sollte Tempo 30 in der Stadt die Regel, Tempo 50 die Ausnahme werden.
- dpa
Ein Bündnis aus Verbänden plädiert für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen und weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen schon bald nach der Bundestagswahl. "Niedrigere Geschwindigkeiten senken den CO2-Ausstoß massiv und könnten tausende Leben retten", sagte die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann, in Berlin. Trotzdem kämpfe die "Raser-Lobby" gegen sicherere Autobahnen, und die Politik mache es durch Nichtstun den Kommunen unnötig schwer, Tempo 30 einzuführen.
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Tempo 80 außerorts
Der Initiative gehören Umweltverbände, die Gewerkschaft der Polizei NRW sowie Verkehrssicherheitsverbände an. Es fordert neben einem generellen Tempolimit auf Autobahnen auch, die Höchstgeschwindigkeit außerorts auf 80 km/h zu senken sowie innerstädtisch eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h einzuführen. Alle demokratischen Parteien müssten sich schon jetzt für die Einführung eines generellen Tempolimits innerhalb der ersten 100 Tage ihrer möglichen Regierungsarbeit aussprechen.
Mit einem strikt kontrollierten Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen, Tempo 80 außerorts und Tempo 30 in der Stadt ließen sich bis 2034 insgesamt bis zu 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen, sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei NRW sagte, wer die Zahl der schwer verletzten und getöteten Verkehrsunfallopfer senken wolle, komme an einem Tempolimit auf der Autobahn nicht vorbei. Der Vorsitzende des Umweltverbandes BUND, Olaf Bandt, sagte, eine Verringerung der Geschwindigkeiten trage dazu bei, dass Fahrradfahrende auf Straßen ohne Radweg weniger gefährdet werden. "So wird das Radfahren auf dem Land attraktiver."
Tempolimit - die immergleichen Argumente
Ein generelles Tempolimit ist politisch umstritten und wird derzeit im Wahlkampf wieder intensiv diskutiert – obwohl die Positionen der Protagonisten seit vielen Jahren weitgehend stabil und die Argumente auf allen Seiten weitgehend ausgetauscht sind. Der noch amtierende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte Forderungen eine klare Absage erteilt. "Die Argumentation für ein generelles Tempolimit ist ein politisches Kampfinstrument, für manche sogar ein Fetisch", hatte der CSU-Politiker der dpa gesagt. Die deutschen Autobahnen seien die sichersten Straßen der Welt.
(mfz)