Porsches Elektroauto Taycan bekommt Update für Batterie und Ladesystem

Der Porsche Taycan kommt künftig etwas weiter, zudem wird das Fenster erweitert, in dem die maximale Ladeleistung anliegt.

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Porsche Taycan

Bei den Verkaufszahlen hat der Taycan zum 911 aufgeschlossen.

(Bild: Porsche)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Knapp zwei Jahre ist der Porsche Taycan auf dem Markt. Nun wird im Umfeld von Batterie und Antrieb ein wenig nachgebessert. Dramatische Veränderungen gibt es dabei nicht. Allerdings soll der Sportwagen im Alltag etwas weiter fahren und schneller laden können.

Ladeleistung und Energiegehalt der Batterien bleiben unverändert. Je nach Ausführung hat der Speicher weiterhin eine Kapazität von 71 bis 83,7 kWh netto. Die maximale Ladeleistung liegt noch immer bei 270 kW, womit Porsche derzeit zumindest beim Spitzenwert kaum Konkurrenz hat. Nachgebessert wurde jedoch das Fenster, in dem die maximale Ladeleistung auch tatsächlich anliegt. Porsche machte hier bislang enge Vorgaben: Die Batterie musste zwischen 30 und 35 Grad haben, der Ausgangsladezustand bei 5 Prozent liegen und die Ladesäule eine Spannung von mehr als 850 Volt. An der Zeit von 22,5 Minuten für die Aufladung von 5 auf 80 Prozent ändert sich nichts.

Doch Fortschritte bei der Klimatisierung der Batterie lassen es zu, dass die maximale Ladeleistung nicht mehr nur unter absolut idealen Bedingungen erreicht wird. Mit dem ernsthaft "Turbo Charging Planner" genannten Batterie-Vorheizer kann die Batterie auf eine etwas höhere Temperatur als bisher gebracht werden. Damit steigt die anfängliche Ladeleistung unter nicht idealen Bedingungen ein wenig. Zusätzlich nutzt Porsche nun verstärkt die Abwärme der Elektrokomponenten.

Vage bleibt die Pressemeldung beim Thema Reichweite. Porsche argumentiert, dass es keinen aktualisierten WLTP-Wert dafür gebe, weil man den neuen Jahrgang nicht gesondert homologiert habe. Kein Wunder, denn das wäre enorm teuer geworden. Im Alltagsbetrieb erhöhe sich der Aktionsradius, heißt es deshalb dazu schlicht in der Pressemeldung. Auf direkte Nachfrage wurde es nur etwas konkreter: In bestimmten Szenarien sollen unter idealen Bedingungen bis zu 25 km mehr möglich sein.

Erreicht haben will Porsche das durch eine geschicktere und schnellere Ansteuerung der E-Motoren. Im Teillastbetrieb mischt in den Fahrmodi "Normal" und "Range" die vordere Maschine ohnehin nicht mit, beim Segeln, also dem antriebslosen Rollen, wird auch der hintere Motor stromlos geschaltet. Verbesserte Software-Algorithmen sollen sicherstellen, dass die Antriebe bei Bedarf innerhalb von 100 ms an- oder abgekoppelt werden können.

Porsche Taycan 2022 (4 Bilder)

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Schon einige Zeit angekündigt, ab Ende 2021 dann aber auch tatsächlich lieferbar ist die Möglichkeit, den Taycan von außen mithilfe einer App allein einparken zu lassen. Schon nachgerüstet hat Porsche Android Auto – anfangs ließ sich nur Apple CarPlay einbinden.

Im Rahmen der kleinen Modellpflege wurde auch das Lackangebot erweitert, "darunter viele Kultfarben", wie Porsche anmerkt. "Sternrubin" ist eine davon, denn dieser Ton wurde schon auf dem 911 der Baureihe 964 Ende der 1980er-Jahre angeboten. Ob ein Revival dieser Farbe wirklich zwingend nötig war? Die Kunden werden darüber entscheiden.

(mfz)