Jüngstes CDU-Vorstandsmitglied: Klimapolitik muss Schwerpunkt werden

Wiebke Winter drängt die CDU, den Klimawandel "zugunsten der nächsten Generation" anzugehen. Man müsse mit mehr Katastrophen rechnen – und mit mehr Konflikten.

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(Bild: rhfletcher/Shutterstock.com)

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  • dpa
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Das jüngste Vorstandsmitglied im CDU-Bundesvorstand, Wiebke Winter, hat ihre Partei dazu aufgefordert, die Klima- und Energiepolitik zu einem der Schwerpunkte bei der inhaltlichen Neuaufstellung zu machen. Die 25-Jährige sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Klimakrise ist eine der dringlichsten Krisen, die wir im 21. Jahrhundert bewältigen müssen. Ich halte es schon aus demokratischen Gründen für essenziell, dass jede Partei ein Programm vorlegt, wie es die Pariser Klimaziele einhalten will." Das fehle bisher.

"Die langfristigen Folgen des Klimawandels müssen zugunsten der nächsten Generation abgewendet werden", sagte Winter. Sie ist Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen und Mitgründerin der "KlimaUnion".

Bei den Themen Wirtschaft und Sicherheit habe die Union sehr hohe Kompetenzwerte. "Die Klimafrage ist eine Sicherheitsfrage. Wir müssen mit vielen Sicherheits- und Katastrophenrisiken rechnen, wenn wir unsere Treibhausgasemissionen nicht reduzieren."

Die CDU solle jetzt den Weg festlegen, wie sie sich inhaltlich neu aufstellen wolle, sagte Winter nach der historischen Niederlage nach der Bundestagswahl. "Wir brauchen das neue Grundsatzprogramm: Wofür steht die Union? Was bedeutet es, im Jahre 2021 konservativ zu sein, was verbinden wir mit diesem Begriff und was wollen wir damit darstellen? Konservativ sein, heißt ja schon bewahren wollen – damit muss auch unsere Erde gemeint sein."

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Es müssten konsequente Lösungen gefunden werden, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, sagte die Politikerin. "Es ist jetzt eine Sekunde vor Zwölf. Das wurde in diesem Jahr hier in Deutschland sehr deutlich durch die Starkregen-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz gezeigt. Als CDU brauchen wir daher jetzt einen klaren, inhaltlichen Kompass, wie wir die Pariser Klimaziele einhalten wollen. Über diesen Weg müssen wir diskutieren, weil wir sicherlich nicht alle dieselben Ideen haben, wie das funktionieren kann. Aber wir brauchen eine Lösung, das sind wir – wie übrigens alle Parteien – der Bevölkerung schuldig."

Die CDU habe ein Papier für einen "Turbo" beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorlegt. Das sei ein guter Anfang. "Wenn wir von fossilen Energieträgern wegkommen wollen, brauchen wir viel mehr in Deutschland produzierten, CO2-neutralen Strom. Daher müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv vorantreiben. Wir müssen den Ausbau auch mit klaren Zahlen unterfüttern. Wir brauchen einen Zubau von mindestens 1000 Gigawatt bis 2035, damit wir unseren Strombedarf decken können."

Es gebe Konflikte über den Zubau erneuerbarer Energien. "Darüber müssen wir sprechen", so Winter. "Aber wir müssen auch so ehrlich sein und sagen: Wenn wir die Pariser Klimaziele einhalten wollen, haben wir derzeit keine andere Lösung, als die erneuerbaren Energien auszubauen."

(tiw)