Notebooks bringen die Wende im europäischen PC-Markt

Noch ist die Stückzahlbilanz nach den neuesten IDC-Zahlen negativ, doch schon im nächsten Quartal soll vor allem der Notebook-Verkauf den europäischen PC-Markt wieder anheizen.

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Von
  • Andreas Stiller

Im ersten Quartal 2002 gingen laut IDC die vorläufigen Stückzahlen zwar für den Westeuropäischen PC-Markt im Vergleich zum Vergleichsquartal des Vorjahres um 5,1 Prozent zurück, die Bilanz wurde aber dank der stark wachsenden Märkte in Osteuropa (plus 10,9 Prozent) und im Nahen Osten/Afrika (plus 20,4 Prozent) im so genannten EMEA-Bereich nahezu ausgeglichen.

Mit einem verbleibenden Rückgang von insgesamt 1,5 Prozent ist der EMEA-Markt nach Schätzungen von IDC nun ähnlich wie in den USA (minus 0,4 Prozent) auf seinem Tiefpunkt angelangt. Jetzt soll es wieder bergauf gehen, und zwar mit Hilfe der Notebooks. Insgesamt 2 Millionen (plus 13,4 Prozent) der in EMEA verkauften 9 Millionen PCs sind inzwischen Notebooks, gegenüber 6,7 Millionen Desktop-PCs (minus 5,3 Prozent) und 300.000 Server (minus 2 Prozent). Damit bestätigt sich eine Entwicklung, die sich schon vor drei Monaten abzeichnete.

Noch stärker zeigt sich der Trend in Deutschland, wo im vorigen Quartal die verkauften Desktops um 13,3 Prozent abnahmen, die Notebooks hingegen um 21,1 Prozent zulegten. Toshiba konnte hier ebenso wie in Großbritannien und in Westeuropa wieder den Spitzenplatz zurückerobern. In EMEA insgesamt liegt aber weiterhin Compaq knapp vorne, vor Toshiba und Dell. HP ist stark im Kommen und in Deutschland spielt Gericom ganz vorne mit. Die österreichische Notebook-Firma kommt jetzt auch in Frankreich und Spanien in Fahrt

Dell setzte bei den PCs insgesamt seinen Erfolg fort und überschritt mit einer Zunahme von 8,3 Prozent erstmals die 1-Millionen-Stückmarke. Auch HP, NEC und Acer konnten zulegen und nicht zuletzt auch Apple -- zwar mit 2,3 Prozent Marktanteil auf kleinem Niveau, aber mit immerhin mit einem Wachstum von 3,6 Prozent. Compaq bleibt trotz Verlustes von 7,9 Prozent in EMEA die Nummer Eins. IBM gibt den Konsumermarkt weitgehend auf und verlagert den Schwerpunkt auf den profitableren Business-Markt. Damit ist der hohe Rückgang der Stückzahl bei Big Blue von 12,5 Prozent zu erklären.

Dank der starken Notebook-Nachfrage erwartet IDC fürs nächste Quartal wieder eine leicht positive Bilanz, die in der zweiten Jahreshälfte gar die 5-Prozent-Marke überschreiten soll und somit zu einem geschätzten Gesamtjahresergebnis in EMEA im Jahre 2002 von plus 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr führen soll. (as)