Energiewende: Kfz-Gewerbe fordert Förderung von E-Fuels

Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes möchte den Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in die Strategie zur CO₂-Minderung einbezogen wissen.

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Das Kraftfahrzeuggewerbe bringt das Problem der Dekarbonisierung des Fahrzeugbestands zur Sprache. Im Bild ist ein Zündkerzenwechsel an einem Mercedes-Benz zu sehen.

(Bild: Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe)

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Von
  • dpa

Das Kfz-Gewerbe hat von der Politik eine Förderung klimaneutral hergestellter Kraftstoffe verlangt. Diese E-Fuels wären sofort einzusetzen, auch als Beimischung zu Benzin- oder Dieselkraftstoff, sagte heute der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Jürgen Karpinski, in Bonn.

Um sie schon bald verfügbar zu haben, bedürfe es jedoch des politischen Willens, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Karpinski forderte "starke Anreize" zur Einführung dieser Kraftstoffe sowie "Planungssicherheit für Investoren", um Produktionsanlagen für diese Kraftstoffe errichten zu können.

"Wenn wir die Klimaziele im Straßenverkehr erreichen wollen, muss der Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in die Strategie zur CO₂-Minderung einbezogen werden", sagte Karpinski weiter. Weltweit seien aktuell rund 1,4 Milliarden Pkw mit Verbrennungsmotoren ausgestattet, davon in Deutschland rund 46 Millionen. Auch diese Fahrzeuge könnten ihren Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz leisten, indem sie mit CO₂-neutralen synthetischen Kraftstoffen betrieben würden. Der ZDK setze auf Technologieoffenheit.

"Die reine Fokussierung auf den E-Antrieb hat etwas von staatlicher Planwirtschaft", sagte der Kfz-Präsident. Das freie Spiel der Kräfte werde bei der Entwicklung klimafreundlicher Antriebstechnik unterdrückt. "Machen wir uns doch nichts vor: Auch im Jahr 2035 müssen weiterhin Verbrennungsmotoren gebaut werden, weil in vielen Regionen unserer Erde bis dahin gar nicht die Voraussetzungen für eine flächendeckende Verbreitung der E-Mobilität existieren."

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn und Berlin vertritt die Interessen von 36.570 Autohäusern und Kfz-Meisterbetrieben mit 435.000 Beschäftigten.

(fpi)