AirTags und Stalking: Apple plant Gefährderansprache

In iOS 15.4 machen iPhones Nutzer darauf aufmerksam, dass unerwünschte Trackingversuche mit den Ultra-Wideband-Geräten verboten sind – und droht mit Behörden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen

Klein und gut verfolgbar.

(Bild: ErickPHOTOPRO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der jüngsten Beta von iOS 15.4 hat Apple erstmals einen Anti-Stalking-Hinweis eingebaut, der sich in klaren Worten gegen einen potenziellen Missbrauch seiner AirTags wendet. Der Konzern hatte zuvor angekündigt, die Sicherheitsfunktionen der Ultra-Wideband- und Bluetooth-Tracker zum Schutz potenzieller Opfer vor unerwünschter Verfolgung zu verbessern.

Künftig erhalten alle AirTag-Besitzer eine Art Gefährderansprache beim Setup ihres Geräts. Darin heißt es explizit, dass der jeweilige Tracker mit der eigenen Apple-ID verbunden sei. "Der AirTag ist nur dafür da, Dinge zu tracken, die Dir gehört." Die Verwendung eines AirTags zum Verfolgen von Personen ohne deren Einverständnis "ist in vielen Regionen auf der Welt ein Verbrechen", so der Konzern weiter. Zudem informiert er seine Nutzer darüber, dass "AirTags so gestaltet sind, dass sie von Opfern entdeckt werden". Zudem erlaubten die Geräte den Strafverfolgungsbehörden, "identifizierende Informationen über ihren Besitzer" [bei Apple] abzufragen.

Derart klare Worte gegen mögliche Stalking-Versuche hatte es zuvor nicht gegeben – Apple reagiert damit auf Missbrauchsberichte zu den Trackern. Die Änderung ist Teil eines größeren Schutzkonzeptes. So sollen Nutzer über potenzielle Stalking-Versuche besser und klarer informiert werden. Die Maßnahmen hatten auch für Kritik gesorgt, weil sie die Nutzbarkeit der AirTags zu legitimen Zwecken weiter einschränken. Apple betont zwar stets, es handele sich bei den Geräten nur um reine "Item Tracker", mit denen man verlegte Gegenstände auffinden kann. Viele Nutzer wollen die AirTags aber auch zum Diebstahlschutz – beispielsweise an einem Fahrrad – einsetzen, was natürlich nicht funktioniert, wenn Diebe sofort gewarnt werden.

Die Anti-Stalking-Maßnahmen greifen allerdings nicht, wenn die Geräte in Apples gut abgedecktem "Wo ist?"-Netzwerk manipuliert wurden. So gibt es im Internet Angebote von AirTags mit deaktivierten Warnlautsprechern. Zudem können auch AirTag-Klone mit veränderter Firmware eingesetzt werden, die sich gegenüber dem Apple-Netz so verhalten, dass sie nicht als potenzielles Stalking-Gerät entdeckt werden können.

Für den weiteren Verlauf diesen Jahres "prüft" Apple unterdessen zusätzliche Verbesserungen seiner Technik zum Stalking-Schutz. iPhones würden künftig früher vor unbekannten AirTags warnen, so der Konzern. Auch der Schutz auf Android-Geräten könnte verbessert werden, hier gibt es bereits eine Scanner-App.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)