Ehemalige US-Führungskräfte sollen Vergütungen zurückzahlen

Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York will ehemalige Führungsmanager von Telekommunikationsunternehmen zur Rechenschaft ziehen.

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Eliot Spitzer, Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York, will ehemalige Führungsmanager von Telekommunikationsunternehmen zur Rechenschaft ziehen. Er verklagte unter anderem den früheren WorldCom-Chef Bernard J. Ebbers, Joseph P. Nacchio, ehemaliger CEO bei Qwest Communications und dessen früheren Vorsitzenden Philip F. Anschutz. Sie sollen "unrechtmäßig bezogene" Vergütungen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar den Aktionären ihrer ehemaligen Firmen zurückerstatten, berichtet die New York Times.

Hintergrund der Klage sind Verwicklungen dieser und Firmen wie Metromedia Fiber Network und McLeod in Machenschaften der Investmentbank Citigroup. Die Bank soll von den Managern dazu bewogen worden sein, Aktien zu ihren Gunsten einzuschätzen. Die Citigroup ist an dem Bilanzierungsskandal bei Enron beteiligt, wird aber auch verdächtigt, die Aktie der US-Telefongesellschaft AT&T in die Höhe getrieben zu haben, um danach vom Börsengang der AT&T-Mobilfunktochter AT&T Wireless stärker profitieren zu können.

Eliot Spitzer untersucht seit einiger Zeit die Rolle einiger Mitarbeiter der Investmentbank Salomon Smith Barney, einer Tochter der Citigroup. Die Führungskräfte sollen bei lukrativen Börsengängen Kunden Aktienpakete zugeschanzt haben. Bernhard J. Ebbers soll zwischen 1996 und 2000 rund eine Million Aktien von Börsenneulingen erhalten und dadurch einen Gewinn von mehr als 11 Millionen US-Dollar eingestrichen haben. Zudem hatte Salomon Smith Barney die Worldcom-Aktie jahrelang positiv bewertet -- bis herauskam, dass Gewinne teilweise frei erfunden waren. (anw)