Bertelsmann rechnet mit besserem Jahresergebnis
Der neue Vorstandschef Thielen sieht sein Unternehmen auf dem Weg der Besserung. Ein Börsengang sei nicht notwendig.
Gunter Thielen, neuer Vorstandschef von Bertelsmann, rechnet für dieses Jahr mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Sein Unternehmen will gestärkt aus der derzeitigen Marktkrise hervorgehen, sagte Thielen laut der Financial Times Deutschland vor Wirtschaftsjournalisten. Der weltweit fünftgrößten Medienkonzern befinde sich zwischen "Konsolidierung und Vorwärtsbewegung".
FĂĽr das laufende Jahr prognostizierte Thielen eine Rendite vor Steuern von drei bis vier Prozent. Fast alle Gewinne seien aber im vierten Quartal angefallen. Nach der Beseitigung von Verlustquellen werde das Ergebnis im kommenden Jahr "deutlich besser" ausfallen, heiĂźt es weiter in dem Bericht.
Der Medienproduzent BMG soll demnach 2003 in die Gewinnzone zurückkehren. Der defizitäre Internethändler BOL soll in Deutschland schließen. Das schwedische und niederländische BOL-Geschäft solle verkauft werden. Diese Entscheidung bedeute keine Abkehr vom Internet als Vertriebsweg, sagte Thielen. Das Internet werde sich durchsetzen. Alle Medienprodukte seien gut für den Online-Vertrieb geeignet, aber das Netz sei aber kein Kerngeschäft.
Das Portal Lycos werde beibehalten, weil es gute Geschäftsaussichten habe. Handlungsbedarf sieht Thielen auch bei Pixelpark. Der Internet-Dienstleister müsse "zurückgeschnitten werden", da er noch nicht profitabel sei. Pixelpark hat bereits Entlassungen angekündigt. Anders als viele US-Unternehmen wolle Bertelsmann das Geschäft lieber entwickeln als durch Fusionen erweitern, sagte Thielen. Zur Finanzierung des Wachstums sei ein Börsengang nicht nötig. (anw)