Elektroautos: Ladesäulen bevorzugt in Ballungsgebieten bauen

Die Zahl der E-Autos wächst rasant, die Ladeinfrastruktur hält nicht mit. Eine KfW-Studie plädiert dafür, vor allem in Städten mehr Ladestationen zu bauen.

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Ladesäule

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur hält mit dem Wachstum bei den Zulassungszahlen von Elektroautos nicht mit.

(Bild: Schwarzer)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Öffentliche Ladepunkte für Elektroautos sollten künftig vorrangig in Ballungsräumen entstehen. Bislang sei der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet "tendenziell gleichmäßig" erfolgt, was in dünn besiedelten Gebieten zu nicht kostendeckenden Angeboten führe, heißt es in einer Studie der staatlichen KfW-Bank. In Ballungsgebieten seien hingegen bei einem weiteren Anstieg der Elektrofahrzeuge höhere Nutzungsraten zu erwarten. Auf dem Land hätten mehr Autobesitzer die Möglichkeit, ihr E-Auto auf einem privaten Stellplatz zu laden.

Die KfW präsentierte Ergebnisse ihres Energiewendebarometers, zu dem 4000 Haushalte befragt worden seien. Danach erklärten immer noch mehr als die Hälfte der befragten Haushalte, sich die Anschaffung eines Elektroautos wegen der fehlenden Ladeinfrastruktur nicht vorstellen zu können. In kreisfreien Großstädten äußerten sogar 56 Prozent diese Ansicht. Weitere Argumente gegen die E-Autos waren die geringere Reichweite, lange Ladezeiten und hohe Anschaffungspreise.

In ländlichen Regionen gaben zwischen 34 und 38 Prozent der Befragten an, ein Auto grundsätzlich auch auf einem privaten Stellplatz laden zu können. 25 Prozent haben hingegen nach eigener Einschätzung dafür keinen Platz. In den kreisfreien Großstädten erklärten nur 19 Prozent, einen eigenen Ladeplatz organisieren zu können. Der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten ist dort also größer.

Die KfW verwies darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Elektroautos dreimal stärker gewachsen sei als die Lademöglichkeiten. Statt acht müssten sich nun 23 Fahrzeuge einen öffentlichen Stromladepunkt teilen. Das liegt auch deutlich unter der ursprünglichen EU-Zielgröße von einem Ladepunkt pro zehn Elektroautos. "Setzt sich dieser Trend fort, könnte dies für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden", erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Nur wenn der wachsende Ladebedarf erfüllt werde, könnten stärkere Anreize zum Umstieg auf die Elektrotechnologie gegeben werden, um so die Klimaziele für den Verkehrssektor zu erreichen.

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(mfz)