Apple-Zahlen: Drittbestes Quartal und Lockdown-Probleme

Apple gelang es von Januar bis März erneut, gute Geschäfte zu machen und legte weiter zu. Die Corona-Situation in China schlägt aber auf die Lieferzeiten.

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Illustration zeigt eine schwarze Fahne mit güldenem Apple-Logo

Künstlerische Darstellung einer Fahne mit güldenem Apfel

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Apple hat erneut ein sehr ordentliches Quartal abgeliefert. Von Januar bis März konnte das Unternehmen sich erfolgreich gegen die Lieferprobleme im Chip- und Komponentensektor stemmen und den Umsatz im Jahresvergleich um neun Prozent auf 97,3 Milliarden US-Dollar erhöhen. Beim Gewinn wurden 25 Milliarden Dollar erlöst. Das waren sechs Prozent mehr als Vorjahresquartal und damit der dritthöchste Quartalsgewinn überhaupt. Seinen Gewinnrekord in Höhe von 34,6 Milliarden Dollar in drei Monaten hatte der Konzern erst im Vierteljahr zuvor erzielt.

Allerdings lieferte das Team um Konzernchef Tim Cook bei der Bekanntgabe der Zahlen auch eine Warnung mit: Apple fürchtet Rückschläge durch die Auswirkungen der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie im wichtigsten Fertigungsgebiet China – und der harten Reaktionen der Kommunistischen Partei, die weiterhin auf einen Zero-COVID-Kurs setzt. Die Probleme kämen bereits im laufenden Quartal zum Tragen, so Apple. Der iPhone-Konzern rechnet damit, dass der Umsatz hauptsächlich wegen des Lockdowns in Shanghai um vier bis acht Milliarden Dollar niedriger ausfallen könnte. "Wir sind nicht immun gegen solche Herausforderungen", so Tim Cook. Die Schwierigkeiten würden die meisten Produktkategorien treffen. Ein Analyst wollte vom Apple-Chef wissen, ob der Konzern nach den jüngsten Corona-Problemen über grundsätzliche Änderungen an seinem Zulieferer-Modell nachdenke – etwa mit dem Zulegen eines größeren Lagervorrats an Chips. Cook entgegnete, die Lieferkette des Konzerns sei global und Halbleiter-Vorräte anzulegen, sei in der heutigen Welt nicht möglich. "Wir lernen jeden Tag etwas dazu und machen Anpassungen."

Immerhin sieht Cook bei der Corona-Situation rund um Shanghai erste Anzeichen für Optimismus. Zugleich schränkte er ein, es sei schwer vorherzusagen, wie viel von dem im laufenden Quartal entgangenen Geschäft später nachgeholt werden könne. Weiterhin ist die geopolitische Lage für Apple ein Problem. Der Stopp des Geschäfts in Russland als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine werde das Umsatzwachstum bremsen, sagte Finanzchef Luca Maestri.

Im letzten Quartal war das Wachstum im Service-Bereich einmal mehr besonders stark. Unter diesem Oberbegriff werden Speicherdienste, App Store, aber auch Musik- und Videostreaming gebündelt. Der Umsatz der Sparte wuchs um gut 17 Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar. Beim wichtigsten Apple-Produkt, dem iPhone, legten die Erlöse um 5,4 Prozent auf knapp 50,6 Milliarden Dollar zu.

Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma Canalys konnte Apple als einziger der großen Smartphone-Anbieter im vergangenen Quartal den Absatz erhöhen. Canalys zufolge verkaufte Apple 56,5 Millionen Geräte - 7,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Konzern selbst nennt keine Verkaufszahlen. Für Marktführer Samsung ging es laut Canalys um 3,6 Prozent abwärts auf 73,7 Millionen Handys.

Freude machte Apple die Mac-Sparte mit einem Umsatzplus von 14,6 Prozent auf gut 10,4 Milliarden Dollar – während der globale PC-Markt in dem Quartal laut IDC-Zahlen um 5 Prozent schrumpfte. Die Branche leidet weiterhin unter Chip-Engpässen und anderen Problemen in der Lieferkette. Bei Apple war davon bereits im vergangenen Quartal das iPad betroffen, bei dem der Umsatz um zwei Prozent auf 7,65 Milliarden Dollar zurückging. In der Sparte mit den Airpods-Ohrhörern, der Apple Watch und weiterem Zubehör gab es dagegen ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar.

Apple übertraf im März-Quartal deutlich die Erwartungen der Analysten beim Konzernumsatz sowie im iPhone- und Mac-Geschäft. Das Programm zum Aktienrückkauf werde um weitere 90 Milliarden Dollar ausgebaut, so Cook. Das half allerdings dem Apple-Kurs an der Technologiebörse NASDAQ nicht: Die Aktie beendete den nachbörslichen Handel nach den Warnungen für das aktuelle Geschäft mit einem Minus von 2,24 Prozent. Nach den Zahlen zum vergangenen Quartal hatte sie zunächst Kursgewinne verzeichnet.

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(bsc)