Elektroautos: 59.000 Ladepunkte in Deutschland – keine Wallbox-Förderung mehr

Knapp 60.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte gibt es laut Bundesregierung. Zu den Ausbauzielen hält sie sich bedeckt.

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Ein VW ID.3 an einer Ladestation in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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In Deutschland gab es zum 1. April 58.926 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor; sie bezieht sich darin auf Zahlen der Bundesnetzagentur. Im Jahr 2018 hatte es hierzulande noch gut 19.000 Ladepunkte gegeben, im Jahr darauf knapp 30.000, 2020 waren es 42.000 und voriges Jahr 55.843. Nicht öffentlich zugängliche Ladepunkte müssen gegenüber der Bundesregierung nicht gemeldet werden.

Von den knapp 59.000 bis April gemeldeten Ladepunkten sind 50.203 Normalladepunkte und 8723 Schnellladepunkte. Auf die Frage, ob es entsprechend zur Anzahl der zugelassenen Elektroautos entsprechend verfügbare öffentliche und private Ladepunkte gibt, hält sich die Bundesregierung in ihrer Antwort (PDF) vage: "Sowohl im Bereich der Elektrofahrzeuge als auch im Bereich der Ladeinfrastruktur zeige sich eine starke Wachstumsdynamik."

Der Verband der europäischen Automobilindustrie ACEA hatte im März dieses Jahres errechnet, wenn der CO₂-Ausstoß von Pkw bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden sollte, müssten in Europa bis zu 14.000 öffentliche Pkw-Ladepunkte pro Woche installiert werden. Zu der Zeit waren es wöchentlich 2000. Etwa 184 Pkw-Ladepunkte pro 100 km Straße würden zu diesem Ziel benötigt. Im September 2021 waren in Deutschland durchschnittlich 19,4 Ladestationen je 100 km installiert.

Die Bundesregierung bekräftigte nun ihr Ziel, dass bis 2030 rund 15 Millionen rein elektrisch angetriebene Pkw in Deutschland zugelassen sein sollen. Auf die Frage, ob es bis dahin auch wie bisher angestrebt eine Million öffentliche Ladepunkte geben soll, weicht sie aus und schreibt lediglich: "Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für dieses Ziel." Das wäre auch im Sinn des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), der allerdings einen verbindlichen Ausbau von Ladestationen fordert.

Zur Förderung privater Wallboxen, deren Mittel im Laufe des vorigen Jahres aufgebraucht wurden, schreibt die Bundesregierung, diese Förderrichtlinie werden nicht wiederaufgelegt. Das Programm habe die Elektromobilität stark angeschoben und dazu beigetragen, die Produkte und Dienstleistungen zu etablieren.

(anw)