Kostenfalle Spiele-Apps: Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin will Grenze setzen

Smartphone-Spiele können süchtig machen und ins Geld gehen. Hamburgs Verbraucherschutzsenatorin will dagegen die Bezahlfunktion verschärfen und Grenzen ziehen.

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(Bild: George Rudy / Shutterstock.com)

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  • dpa

Bei der Nutzung von Spiele-Apps auf dem Smartphone oder Tablet laufen Nutzer nach Angaben der Hamburger Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina Gefahr, in eine Kostenfalle zu tappen. "Um gerade auch Kinder und Jugendliche besser zu schützen, brauchen wir geeignete Schutzmaßnahmen", forderte die Grünen-Politikerin vor der Verbraucherschutzministerkonferenz am Mittwoch und Donnerstag in Weimar. Die oft teuren Zusatzfunktionen sollten nicht mit nur einem Klick per Kreditkarte bezahlt werden können, sondern eine weitere Bestätigung des Kaufs durch Passwort oder Fingerabdruck erfordern.

Gallina sprach sich zudem dafür aus, bei der Altersfreigabe von Videospielen die finanziellen Risiken von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen. Die im Spiel anfallenden Kosten sollten sich an die Grenzen des üblichen Taschengeldes halten. Einen konkreten Betrag nannte die Senatorin nicht.

Zum Schutz von Intensivspielern sollte der Bund eine Deckelung der Kaufsumme prüfen. Gallina verwies auf eine ähnliche Regelung im Glücksspielstaatsvertrag, nach der Spieler maximal 1000 Euro pro Monat online einsetzen dürfen.

Ein Dorn im Auge sind der Hamburger Senatorin auch unberechtigte Abbuchungen von Drittanbietern bei Online-Spielen, die diese etwa für Zusatzfunktionen der Spiele-Apps über die Mobilfunkrechnung kassieren. Zurzeit müssten Nutzer diese Möglichkeit deaktivieren, was sie aber meist erst nach schlechten Erfahrungen machten. Diese Sperre sollte darum auf Neugeräten standardmäßig voreingestellt sein. "Das ist eine wichtige Maßnahme gegen betrügerische Abofallen", sagte Gallina.

(tiw)