Apple: Höherer Marktwert als Alphabet, Amazon und Meta zusammen

Die Marktkapitalisierung von Apple erklimmt trotz Krise einen Meilenstein. Google, Facebook und Amazon sind geschwächt.

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Wall Street

Der chinesische Amazon-Rivale JD.com geht an die New Yorker Börse.

(Bild: dpa, Andrew Gombert/Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

An der aktuell zittrigen Technologiebörse NASDAQ hat Apple einen erstaunlichen Meilenstein erreicht: Die Marktkapitalisierung lag zum Wochenbeginn bei 2,37 Billionen US-Dollar und damit höher als die Unternehmenswerte der Google-Mutter Alphabet, des E-Commerce-Giganten Amazon sowie der Facebook-Mutter Meta Platforms – und zwar in Kombination. Die Marke hatte Apple bereits am vergangenen Donnerstag überschritten, da allerdings nur kurzzeitig.

Gute Quartalszahlen Ende Oktober hatten Apple zuletzt ein Hoch an der Wall Street beschert. Dann ging es allerdings zunächst wieder herunter, da der Gesamtmarkt mit Inflation, Ukraine-Krieg und drohender Rezession den Börsianern Sorgen macht. Auch aktuell ist eher mit einem Rückgang des Börsenwerts bei Apple zu rechnen, da dem Unternehmen bei seinen iPhone-Flaggschiffprodukten ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft Lieferschwierigkeiten aufgrund von Corona-Lockdowns in China drohen. Nachbörslich sind die Papiere aktuell um rund 1 Prozent im Minus. Apple hatte in der Nacht zum Montag den außerordentlichen Schritt gewagt, vor den Problemen mit einem offiziellen Statement zu warnen.

Den Börsenmeilenstein errang Apple zudem vor allem auch deshalb, weil die Konkurrenz stärker in der Krise ist als der iPhone-Hersteller. Amazon warnt vor Umsatz- und Gewinnrückgängen zum Ende des Jahres, während Alphabet seine Prognosen verpasste und unter einem einbrechenden Werbegeschäft bei YouTube leidet. Meta wiederum entlässt Leute und leidet schwer an Werbemarkteinbrüchen und den gigantischen Ausgaben, die seine Metaverse-Vision verursacht. An der Börse ging es Ende Oktober um satte 25 Prozent nach unten.

Apple hatte zuletzt ein eher maues Herbst-Lineup in petto. So wird es wohl in diesem Jahr keine neuen Macs mehr geben, die neuen iPads wirken wie gewollt und nicht gekonnt und beim iPhone kommen die Standardmodelle 14 und 14 Plus weniger gut an. Allerdings scheinen die Kunden Apples besonders in Europa stark erhöhte Preise hinzunehmen, was die gute Nachfrage bei iPhone 14 Pro und 14 Pro Max zeigt. Nur genau diese sind eben aktuell schwer lieferbar. Der Konzern reagiert auch mit einem Einstellungsstopp.

Apple war es über die gesamte Corona-Zeit hinweg gelungen, neue Produkte auf den Markt zu bringen, die sich gut verkauft haben – in den einzelnen Quartalen wurden die Ziele durchgängig erreicht oder übertroffen. Auch der Ukraine-Krieg seit dem Frühjahr konnte dem Konzern zunächst wenig anhaben. Die Abhängigkeit von China macht dem iPhone-Hersteller aber zunehmend Sorgen. Die Kommunistische Partei setzt nach wie vor auf harte Lockdowns trotz – für westliche Verhältnisse – kleinen Ausbrüchen von COVID-19. Mitarbeiter der Lieferanten Apples trifft es besonders hart. So soll es im wichtigsten iPhone-Werk der Welt in Zhengzhou zu einer regelrechten Flucht von Angestellten gekommen sein, die dem Lockdown entgehen wollten.

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(bsc)