Manager-Abgang: Apple muss milliardenschweres Dienstegeschäft umbauen

Der langjährige Apple-Vizepräsident Peter Stern verabschiedet sich. Das sorgt für Umbauten im Inhalte- und Services-Geschäft des iPhone-Herstellers.

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Apple TV 4K mit HomePod mini.

Apple TV 4K mit HomePod mini: Zwei Geräte, auf denen Apple-Dienste laufen.

(Bild: Apple)

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ben Schwan

Apple verliert einen bekannten Manager im Dienstegeschäft des Konzerns. Peter Stern, der Vice President of Services und Nummer zwei hinter Dienstechef Eddy Cue, wird das Unternehmen demnächst verlassen. Das hat offenbar hektische Umbaumaßnahmen im Management ausgelöst, meldet der Wirtschaftsnachrichtendienst Business Insider. Sterns Verantwortungsbereich wird dabei in drei Einheiten unterteilt, heißt es. Der Vizepräsident hatte sich zuletzt unter anderem um den Einkauf von Sportrechten für Apple TV+ bemüht.

Apples Dienstegeschäft wird für den Konzern immer wichtiger. Zuletzt wurden fast 20 Milliarden US-Dollar an Umsatz im Quartal generiert – 5 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Im Gesamtjahr kam Apple auf fast 90 Milliarden. In der Services-Sparte sind unter anderem iCloud(+), Apple Card, Apple TV+, Apple Music, Apple Arcade, Apple Fitness+ sowie das äußerst lohnenswerte App-Store- und Suchgeschäft enthalten. Mehr und mehr ergänzt dieser Bereich Apples Verkauf von Hardware, gilt aufgrund guter Margen als lukrativ. Im letzten Sommer hieß es, die Gesamtzahl aller Abos über die Apple-Plattformen erreiche bald eine Milliarde Nutzer.

Sterns Abgang kommt überraschend, da er zuletzt als einer der möglichen Nachfolger von Eddy Cue galt, der seit 1989 bei Apple arbeitet. Laut dem Bericht wolle er nun mehr Zeit an der US-Ostküste verbringen, schon Ende des Monats sei der Ausstand vorgesehen. Stern war seit sechs Jahren bei Apple, kam vom Kabel-TV- und Internet-Anbieter Time Warner Cable. Apple äußerte sich zunächst nicht zu weiteren Details der Personalie.

Peter Stern war für Apple insbesondere beim Ausbau des Streaming-Geschäfts von zentraler Bedeutung. Das galt speziell für Apples Netflix-Konkurrenten TV+, der in den vergangenen Jahren sein Angebot stetig ausweitete und sogar zum Oscar-Gewinner wurde. Stern galt als beliebt, professionell und "geschäftsmäßig".

Die Umstrukturierung von Sterns Verantwortlichkeiten in drei neue Einheiten bringt auch Veränderungen für einen bekannten deutschen Manager: Oliver Schusser, Apple-Music-Boss mit bayerischen Wurzeln, soll einer der neuen Apple-Services-Chefs werden. 9to5Mac spekuliert, dass ihm dies eine noch wichtigere Position im Unternehmen verschaffen könnte – auch im Rennen um die Cue-Nachfolge. Aktuell wird der Umbau noch verhandelt, heißt es weiter. Neben Schusser soll auch Robert Kondrk, der derzeit den Titel "VP Apple Product Services and Design" trägt, eine der neuen Units leiten.

[Update 15.01.23 16:36 Uhr:] Laut Infos des Bloomberg-Journalisten Mark Gurman könnte Schusser die Bereiche Video, TV+ und Sport-Inhalte zusätzlich zu seinem bisherigen Portfolio aus Apple Music, Beats und internationalem Content übernehmen.

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(bsc)