Bundesforschungsministerin spricht sich vorerst gegen Kaufanreize für Elektroautos aus

Ein Förderprogramm sei erst dann sinnvoll, wenn es bessere und preisgünstigere E-Mobile als die derzeitigen Prototypen gebe, erklärte Schavan anlässlich einer Vereinbarung von Forschungseinrichtungen in Ulm, gemeinsam an besseren Batterien zu forschen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich erneut gegen Kaufanreize für Elektroautos ausgesprochen. Zunächst müsse ein Auto geschaffen werden, dass sicherer, leistungsstärker und preisgünstiger sei als derzeitige Prototypen, sagte sie am Freitag in Ulm. Es sei daher richtig gewesen, diese Frage im Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität, den die Bundesregierung Mitte August vorgestellt hatte, zunächst einmal zurückzustellen. Mit Blick auf die internationale Forschungskonkurrenz bei Elektroautos sagte sie: "Es gibt keinen Grund zur Resignation." Das Rennen sei noch unentschieden. "Aber es ist vollkommen klar, es gibt einen harten Wettbewerb", erklärte die Ministerin gegenüber dpa.

Die kommende Generation des Smart Fortwo Electric Drive wird von Li-Ion-Akkus von Tesla Motors gespeist. Vorerst wird das Auto nur für ausgewählte Leasingkunden wie in Berlin verfügbar sein.

(Bild: Daimler AG)

Zum Beispiel sind derzeitige Kleinserienmodelle wie der Mini E, der derzeit von ausgewählten Berliner Bürgern getestet werden kann, oder der gleichfalls für einen Pilotversuch an der Spree vorgesehene Elektro-Smart mit Li-Ion-Akkus noch auf Technik der US-Firma Tesla Motors angewiesen. Smart-Hersteller Daimler hatte sich im Frühjahr eine Minderheitsbeteiligung an dem kalifornischen Start-up gesichert und zwischenzeitlich einen Teil seiner Aktien an eine staatliche Fondsgesellschaft des Öl-Emirats Abu Dhabi weitergereicht.

Künftig sollen Ulm und Karlsruhe Spitzenstandorte für die Entwicklung von Elektroautos werden. Die Universität Ulm, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Ulmer Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) wollen künftig gemeinsam an Batterien für Elektroautos forschen. Am 28. August unterzeichneten sie einen Vertrag über ihre Zusammenarbeit. Der Bund fördert die Grundlagenforschung mit 10 Millionen Euro aus dem zweiten Konjunkturprogramm. Bundesweit wird die Elektroauto-Forschung von der Bundesregierung mit 500 Millionen Euro unterstützt.

Die Forschungseinrichtungen in Ulm und Karlsruhe wollen laut dpa zudem bis 2011 ein Helmholtz-Institut für Elektrochemische Grundlagen der Energiespeicherung gründen. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Es sollen drei neue Professuren zu den Themen Batteriematerialien, Elektrochemische Prozesse und Theorie der Modellierung geschaffen werden. (ssu)