Triebfeder privater Konsum: PC-Geschäft entwickelt sich besser als befürchtet

Der PC-Markt ist nach wie vor von Absatz- und Umsatzeinbußen gekennzeichnet, die Marktforscher sehen aber vermehrt Anzeichen für eine Trendwende. Vor allem der private Konsum stützt mit Blick auf das Jahresendgeschäft den Optimismus.

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Von
  • Matthias Parbel

Die düsteren Prognosen der Marktforscher zur Jahreswende weichen einer immer optimistischeren Einschätzung zur Entwicklung des PC-Geschäftes. Noch Anfang März 2009 hatte Gartner vor dramatischen Einbußen gewarnt und für das laufende Jahr einen Rückgang der PC-Verkaufszahlen von bis zu 12 Prozent prognostiziert. Auch wenn sich andere Analysten wie IDC oder iSuppli nicht ganz so pessimistisch gaben, zeichnete sich weltweit bisher doch ein deutlicher Abschwung ab.

Die Gartner-Experten sehen nun hingegen nachhaltige Anzeichen für eine Trendwende. Vor allem in China und den USA hätten sich die PC-Verkäufe zuletzt wieder spürbar erholt. Die Analysten korrigieren ihre ursprüngliche Prognose für die Marktentwicklung daher zum mittlerweile dritten Mal in diesem Jahr: Der Absatzrückgang soll sich 2009 demnach auf rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr beschränken – noch im Juni hatte Gartner mit einem Minus von 6 Prozent spekuliert.

Bis zum Jahresende werde eine Gesamtzahl von weltweit 285 Millionen verkaufter PCs und Notebooks angepeilt. Wobei von mobilen Rechnern die entscheidenden Wachstumsimpulse ausgehen, betonte Gartner-Forschungschef George Shiffler. Auch bei den insbesondere von privaten Verbrauchern begehrten Mini-Notebooks (Netbooks) rechnet das Analystenhaus mit einem weiteren rasanten Anstieg der Verkaufszahlen. Statt wie ursprünglich angenommenen 21 Millionen sollen bis Ende 2009 rund 25 Millionen Netbooks einen neuen Besitzer finden.

Der Boom der Netbooks war auch auf dem deutschen Markt spürbar, der zuletzt noch von einem Umsatzrückgang nahe 3 Prozent gekennzeichnet war. Während sich gewerbliche Kunden sehr zurückhaltend gaben, steuerten private Verbraucher entscheidende Impulse bei, wie auch die im Rahmen des CEMIX von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), des Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und der GfK Marketing Services GmbH (GfK) erhobenen Zahlen deutlich machen.

In der ersten Jahreshälfte wurden hierzulande demnach knapp 3,6 Millionen PCs und Notebooks im Consumer-Markt abgesetzt. Während bei den Desktop-Rechnern nur ein Plus von gut 9 Prozent zu Buche steht, explodierte die Verkaufszahlen der Mobilcomputer geradezu um mehr als 50 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Begleitet wurde die Absatzsteigerung allerdings von einem zum Teil deutlichen Verfall der durchschnittlichen Verkaufspreise. Desktop-PCs wurden im Schnitt gut 8 Prozent günstiger, bei den Notebooks sank der Preis um mehr als 17 Prozent – wozu die neue, besonders günstige Geräteklasse der Netbooks einen entscheidenden Beitrag leistete. Denn laut Gartner ist inzwischen schon jeder vierte an Privatkunden verkaufte Rechner ein Netbook. (map)