Peoplesoft sieht sich gegenüber Oracle gestärkt

Mit Geschäftsergebnissen, die am oberen Ende der eigenen Prognosen lagen, meint der Business-Softwarehersteller, gestärkt in den weiteren Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme durch Oracle gehen zu können.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mit Geschäftsergebnissen, die am oberen Ende der eigenen Prognosen lagen, meint der Business-Softwarehersteller Peoplesoft, gestärkt in den weiteren Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme durch Oracle gehen zu können. Bei einem Umsatz von 497,4 Millionen US-Dollar (ein Plus von 3,2 Prozent) fiel ein Nettogewinn von 36,5 Millionen US-Dollar an, ein Zuwachs von 1,4 Prozent. Die Umsätze mit Software-Lizenzen, wohl der wichtigste Indikator für die Zukunft des Unternehmens nach der Oracle-Ankündigung, Peoplesoft übernehmen zu wollen, lagen bei 117 Millionen US-Dollar -- weit höher als die Prognosen der Analysten nach der Oracle-Offerte.

Anfang Juli erst hatte Peoplesoft seine Prognosen erhöht -- die jetzt ziemlich genau getroffen wurden. Allerdings hatte man sich damals auch den Vorwurf von Oracle eingehandelt, mit "Einmaltricks" zu arbeiten, mit denen das Peoplesoft-Management besondere Zahlen aufgestellt hätte, die nur dieses eine Quartal in ein günstiges Licht stellen sollten. Auch Peoplesoft musste eingestehen, dass das Kundenschutzprogramm den Verkäufen nach der Oracle-Offerte zur Übernahme wieder auf die Beine geholfen hat. Das Programm verspricht den Käufern von Peoplesoft-Lizenzen eine Rückerstattung des Kaufpreises -- sogar in doppelter bis fünffacher Höhe --, wenn das Softwarehaus innerhalb eines Jahres den Besitzer wechselt und der neue Besitzer innerhalb von zwei Jahren die Pflege von Peoplesoft-Programmen einstellt.

Trotz aller Querelen meint Peoplesoft-Chef Craig Conway nun aber, alle Produkt- und Service-Bereiche sowie alle Sparten und Regionalabteilungen arbeiteten gut: "Die einfache Wahrheit, die unser starkes Quartal zeigt: Wir sind eine starke Firma." Bei Oracle wird man solche starken Sprüche nicht gerne hören: Hält man doch an der Absicht, sich den Konkurrenten auch durch eine feindliche Übernahme einzuverleiben, eisern fest -- auch wenn aus der Konzernzentrale des Datenbankkonzerns schon leise Töne zu hören waren, das könne sich noch etwas hinziehen und etwa im kommenden Jahr die Wahl eines Oracle-freundlichen Peoplesoft-Vorstands notwendig machen. (jk)