Gewerkschaft: Apple hat fünf Aktivisten gekündigt

Angaben einer US-Gewerkschaft zufolge wurden fünf Apple-Mitarbeiter, die sich für Arbeitnehmerrechte eingesetzt haben, unrechtmäßig gekündigt.

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Apple Store Hamburg

Ein Apple-Ladengeschäft, hier in Hamburg.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple soll einer Gruppe von Gewerkschaftern, die in US-Ladengeschäften des Konzerns versucht haben, bessere Arbeitnehmerrechte zu etablieren, gekündigt haben. Insgesamt fünf Personen, die an der gewerkschaftlichen Organisierung beteiligt waren, sollen zunächst disziplinarrechtlich verfolgt und dann gefeuert worden sein, schreibt die Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) in einer Beschwerde an das National Labor Relations Board (NLRB), das in den USA zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vermittelt. Es soll sich um Personen aus Kansas City gehandelt haben.

Der iPhone-Konzern versucht seit Jahren aktiv, eine gewerkschaftliche Organisierung seiner Mitarbeiter zu verhindern, die sich vor allem im Retail-Segment zusammentun. Es kommt immer wieder zu Vorfällen, Gewerkschaften hatten sich schon mehrfach hilfesuchend an das NLRB gewandt. Allerdings kann dieses nur Rügen aussprechen und bestimmte Änderungen verlangen, eine echte Sanktionsmacht mit Strafen fehlt der Behörde.

In der aktuellen Beschwerde der CWA, über die die Washington Post berichtet, soll Apple die Entlassungen mit "Unpünktlichkeit, Abwesenheit von der Arbeit und unsachgemäßem Ausfüllen von Anwesenheitsformularen" begründet haben. Alle fünf waren aktive Gewerkschafter. Gegenüber der Washington Post gab es zunächst keine Stellungnahme von Apple, das sich selbst in der Öffentlichkeit gerne als progressiv und nachhaltig präsentiert.

Die Vorwürfe an Apple ähneln jenen, die auch gegenüber anderen Großkonzernen gemacht werden – hier geht es zumeist um Fast-Food- und Lagerjobs. Berichten zufolge wurden Starbucks-Gewerkschaftsorganisatoren im vergangenen Jahr auch wegen solcher "Anwesenheitsprobleme" gekündigt, etwa, weil sie wenige Minuten zu spät kamen. Starbucks hatte dazu mitgeteilt, dass die Gefeuerten nach "Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien" entlassen worden seien und nicht als "Vergeltungsmaßnahme" für ihre Gewerkschaftsarbeit.

Eine der Entlassenen, Gemma Wyatt, sagte gegenüber der Washington Post, sie sei lange bei Apple beschäftigt gewesen – insgesamt sieben Jahre. Im vergangenen Frühling begann ihre Gewerkschaftsarbeit. Dann gab es eine Abmahnung, weil sie im Schnitt eine Minute zu spät zu ihrer Schicht kam – und das drei Mal in einem Monat. Anfang Februar wurde sie schließlich "wegen Problemen bei der Anwesenheit" gekündigt. "Ich hatte eine lange Geschichte mit der Firma und liebte meinen Job." Apple gelinge es mit diesen Maßnahmen, den Willen der Mitarbeiter zu brechen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. "Die Leute sind natürlich daran interessiert, bei ihren Arbeitsbedingungen mitzureden, wollen aber ihren Lebensunterhalt nicht verlieren."

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(bsc)