Mobilfunkbranche: Mehr Spektrum = Wachstum

In seinem "Europäischen Manifest" beschreibt der Branchenverband GSMA die wichtige Rolle der Mobilfunkindustrie für das wirtschaftliche Wachstum in der EU und skizziert seine Vorstellungen von den erforderlichen Rahmenbedingungen.

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Mit einem umfangreichen "Manifest" gibt die Mobilfunkindustrie ihre Vorstellungen von der künftigen Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der EU zu Protokoll. Das am heutigen Dienstag vom Branchenverband GSM Association (GSMA) in Brüssel vorgestellte Papier betont die Bedeutung der Mobilfunkbranche für die wirtschaftliche Entwicklung in der EU und skizziert die Wünsche der Industrie bezüglich der politischen Rahmenbedingungen bis 2015. Dabei geht es unter anderem um die Themenkomplexe Frequenzpolitik, Regulierung und Netzneutralität.

In dem "2015 Mobile European Manifesto" (PDF-Datei) betont die Branche ihre Rolle als Impulsgeber für wirtschaftliches Wachstum und Innovation. Der politisch gewollte Breitbandausbau in der EU könne mit Mobiltechnologien vorangetrieben werden, von denen so auch andere Vorhaben etwa in den Bereichen Green IT, Handel sowie E-Health und E-Government profitieren. Dabei arbeite man bereits mit Regierungen und Gesundheitsbehörden sowie Technikanbietern zusammen. Diese Kooperation soll auch innerhalb der Branche weiter verbessert werden.

Im Gegenzug wünscht sich die Branche die politische Unterstützung der EU: mehr Frequenzen und weniger Regulierung. Während die Vergabe der sogenannten "Digitalen Dividende" im Bereich von 790 bis 862 MHz bereits angelaufen ist und die Nutzung EU-weit abgestimmt werden soll, streckt die Industrie bereits die Hand nach dem nächsten Stück des begehrten Frequenzkuchens aus und fordert die Freigabe des ebenfalls noch für die TV-Ausstrahlung genutzten Spektrums oberhalb von 694 MHz. Darüber hinaus wünscht sich die Branche eine Lockerung der Nutzungsbeschränkungen für bereits vergebene Frequenzen.

Neue Netze und Anwendungen verlangen nach Ansicht der Mobilfunkindustrie nach Möglichkeiten des "angemessenen Netzmanagements", die regulatorisch abgedeckt werden müssten. Das geht an die Adresse des EU-Parlaments und nationaler Regulierungsbehörden, die sich für grundlegende Prinzipien der Netzneutralität in der EU stark machen. Zudem sollten die regulatorischen Rahmenbedingungen eine engere Zusammenarbeit der Branche etwa bei Aufbau und Nutzung von Infrastruktur unterstützen.

(vbr)