Aufwind bei Servern und Speichersystemen

Nach Gartner hat auch die Firma IDC ihre Einschätzung des Server-Weltmarkts veröffentlicht, aber auch eine Analyse des Storage-Business. Fazit der Marktbeobachter: Der Markt scheint sich zu erholen.

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Die jüngsten Schätzungen der IDC-Marktforscher bestätigen, was Gartner kurz zuvor verkündete: Der Server-Weltmarkt scheint sich zu erholen. Zwar lagen die Umsätze und Stückzahlen im dritten Quartal 2009 deutlich unter den Werten desselben Vorjahresquartals – und schon damals waren ja die Zahlen schlechter als 2007. Wenn man also einen Zweijahresvergleich zieht, dann ist das Marktvolumen um mehr als 20 Prozent geschrumpft.

Die frohe Botschaft zieht IDC – wie Gartner – aus dem sequenziellen Wachstum vom zweiten auf das dritte Quartal 2009. Die IDC-Schätzung sieht hier 12,4 Prozent Wachstum auf 10,43 Milliarden US-Dollar, das Gartner-Rechenmodell hatte 10,2 Prozent Wachstum auf 10,66 Milliarden US-Dollar ergeben. Auch IDC sieht IBM knapp als Marktführer vor HP, dann folgen Dell, Sun und Fujitsu.

Anders als Gartner verrät IDC auch etwas über einzelne Marktsegmente. So sanken demnach die Umsätze im Bereich der Windows- und Linux-Server im Jahresvergleich um 12,8 beziehungsweise 12,6 Prozent, bei den typischerweise teureren Unix-Maschinen aber um 23,4 Prozent. Die Marktanteile der mit den Betriebssystemen Windows, Linux und Unix verkauften Geräte betragen 43,0 – 14,8 – 26,9 Prozent – zum Rest schweigt sich die Pressemitteilung aus, die Studie ist kostenpflichtig und es darf auch nicht daraus zitiert werden.

Bei den "großen Eisen" mit Unix führt IBM ebenfalls den Markt an, nämlich mit 39,5 Prozent Anteil vor HP (29,2 Prozent) und Sun (23,4 Prozent); den Fujitsu-Anteil nennt IDC nicht, weshalb nicht ganz klar wird, ob Itanium-Systeme (HP, Bull, NEC, Hitachi, Fujitsu) das SPARC-Lager (Sun, Fujitsu) mittlerweile überrundet haben.

Interessant sind die Blicke auf den Markt für Storage-Systeme, die sowohl Gartner als auch IDC geworfen haben. Dieses Business ist robuster: Während der Server-Weltmarkt im Jahresvergleich um 15,5 (laut Gartner) beziehungsweise 17,3 Prozent (IDC) geschrumpft ist, waren es bei den Storage-Systemen "nur" 10 (IDC) beziehungsweise 7,3 Prozent. IDC schätzt das Volumen auf 4,37 Milliarden US-Dollar, Gartner auf 3,97 Milliarden. Die Rangfolge der Marktführer sehen beide Marktforschungsfirmen gleich: EMC bedient mit rund 1,06 Milliarden US-Dollar Umsatz rund ein Viertel des Weltmarkes ganz alleine. Es folgen IBM (13,2 Prozent) und HP (10,8 bis 11,8 Prozent).

Anschließend wird der Vergleich der beiden Marktanalysen unübersichtlich, weil Gartner noch das OEM-Geschäft aufdröselt, das Hitachi Data Systems über HP und Sun abwickelt. Die Umsätze von Dell, Hitachi und NetApp liegen jedenfalls eng beisammen, weniger als halb soviel erzielte Sun. Fast 20 Prozent des Weltmarkes liegen noch in den Händen kleinerer Hersteller, bei den Servern sind es nur noch rund 12 Prozent.

Trotz des Umsatzrückgangs ist die weltweit verkaufte Speichermenge um 21 Prozent auf 2,66 Exabyte gewachsen, meint IDC. Wachstum gab es auch bei den NAS- und iSCSI-Systemen, nämlich um 2,2 beziehungsweise sogar 24,7 Prozent. Im iSCSI-Bereich führt Dell mit 33,6 Prozent Marktanteil, gefolgt von EMC mit 15,1 Prozent. Der Markt der Fibre-Channel-(FC-)SANs schrumpfte laut IDC nicht mehr so stark wie zuvor. (ciw)