Forscher warnt vor Schadwirkung von Methan

Neben CO2 müssten auch andere Treibhausgase reduziert werden, sagt Kirk Smith, Professor für Global Environmental Health an der Universität Berkeley.

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Kirk Smith, Professor für Global Environmental Health an der Universität Berkeley, hat anlässlich des Klimagipfels in Kopenhagen, der am heutigen Montag beginnt, davor gewarnt, andere Treibhausgase neben dem als Klimakiller bekannten CO2 zu unterschätzen. Im Interview mit Technology Review sagte der Forscher, deren negative Aspekte seien noch immer zu wenig erforscht und spielten in der Klimadebatte eine zu Unrecht untergeordnete Rolle.

Angestoßen wurde Smiths kritischer Blick auf das Schadenspotenzial kurzlebigerer Treibhausgase wie Methan durch seine umfangreichen Untersuchungen zur Luftverschmutzung, die er unter anderem in Indien und China machte. "Methan ist ein sehr viel stärkeres Treibhausgas als CO2. Eine Tonne Methan hat in den ersten fünf Jahren seiner Verweildauer in der Atmosphäre einen fünfmal größeren Treibhauseffekt als eine Tonne CO2", so Smith.

Angesichts dieser Tatsache empfiehlt der Forscher, Prioritäten beim Klimaschutz möglicherweise zu überdenken. Derzeit sei es jedoch schwierig, in der Debatte durchdringen. "Natürlich ist CO2 mengenmäßig das wichtigste Treibhausgas. Es gibt gute Gründe, sich darauf zu konzentrieren. Einer ist allerdings nicht wissenschaftlicher Natur." So gebe es etwa in der Klimaschutzorganisation des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore die Tendenz, die Methandebatte als Verwässerung des Kampfes gegen das CO2 zu sehen.

Dabei sei Methan, das bodennah zusätzliche Probleme durch seine Vorläuferwirkung für Ozon habe, relativ leicht anzupacken. "Die Technik dafür existiert bereits, und eine Reduktion ließe sich politisch und wirtschaftlich einfacher umsetzen. Dazu bräuchte man kein Instrument wie eine Kohlendioxid-Steuer."

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(bsc)