Panasonic-Sanyo-Bündnis bringt Akku-Branche in Bewegung
Der Kauf von 50,2 Prozent der Sanyo-Aktien durch den einheimischen Konkurrenten Panasonic könnte eine ganze Reihe weiterer Übernahmen in der Akku-Branche nach sich ziehen - betroffen sind nicht zuletzt Hersteller von Elektrofahrzeugen.
Der am Donnerstag endgültig bekannt gegebene Kauf von 50,2 Prozent der Sanyo-Aktien durch den einheimischen Konkurrenten Panasonic könnte nach Einschätzung von Branchenbeobachtern eine ganze Reihe von weiteren Übernahmen in der Akku-Branche nach sich ziehen. Insbesondere Hersteller von Elektrofahrzeugen dürften das neue Panasonic-Sanyo-Bündnis mit Sorge betrachten, schließlich kontrollieren die beiden Unternehmen zusammen künftig nahezu die Hälfte des weltweiten Marktes für Fahrzeug-Akkus – und nehmen damit eine starke Verhandlungsposition etwa bei Preisverhandlungen ein.
Für die mehrheitliche Beteiligung an Sanyo zahlt Panasonic umgerechnet rund 3,1 Milliarden Euro. Zu den Sanyo-Kunden aus der Automobilindustrie zählen unter anderem der Volkswagen-Konzern (der gerade bei Suzuki eingestiegen ist und für einen 20-prozentigen Anteil 1,7 Milliarden Euro bezahlt), Ford und Honda. Panasonic beliefert unter anderem den weltgrößten Automobilhersteller Toyota. Zuletzt hatte Panasonic angekündigt, bis Oktober 2011 umgerechnet gut 900 Millionen Euro investieren zu wollen, um die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus zu verdreifachen.
Mit der Sanyo-Übernahme ebnet sich Panasonic zudem den Weg ins Solarzellen-Geschäft, wo Sanyo Branchenangaben zufolge derzeit auf einen Weltmarktanteil von 4,4 Prozent kommt. Künftig will Panasonic-Chef Fumio Ohtsubo auch das eigene Vertriebsnetz nutzen, um den Absatz zu steigern. Ziel sei es, in der Photovoltaik einen Marktanteil von "mindestens zehn Prozent" erreichen, erklärte Ohtsubo unlängst gegenüber dem Handelsblatt. Insgesamt will Panasonic sich "im Tandem mit Sanyo" in Zukunft verstärkt auf "das Umweltgeschäft" mit Energieherstellung und -speicherung konzentrieren. (pmz)
