Frankfurt harrt der Entscheidung über die Chipfabrik

Mit Spannung wird an der Oder der Sitzung des Bund-Land-Bürgschaftsausschusses zur Chipfabrik entgegengesehen; in Dresden scheint derweil für das zweite AMD-Werk fast alles unter Dach und Fach.

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  • dpa

Mit Spannung wird in Frankfurt (Oder) der für Dienstag (18.11.) angekündigten Sitzung des Bund-Land-Bürgschaftsausschusses zur Chipfabrik entgegengesehen. "Wir erwarten, dass endlich die letzte Hürde aus dem Weg geräumt wird", sagte Stadtsprecher Hans-Dieter Walter am Montag. Der Ausschuss soll sich mit einer Bürgschaft für einen 650-Millionen-Euro-Kredit befassen. Inzwischen prüft die Bundesregierung eine mögliche Bundesbürgschaft für eine zweite Chipfabrik des Herstellers AMD in Dresden. Jedes Projekt werde gesondert behandelt, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag in Berlin. Ein Junktim gebe es nicht, hieß es auf die Frage, ob eine Bürgschaft für Dresden das Aus für Frankfurt bedeute.

Während in Dresden bereits die zweite Chipfabrik entstehen soll, ist die Finanzierung des Frankfurter Projekts mit ursprünglich veranschlagten 1,3 Milliarden Euro noch immer offen. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Montag, eine Entscheidung werde in den nächsten Tagen erwartet.

"Es ist schon erstaunlich, wie schnell und geräuschlos das in Sachsen über die Bühne gegangen ist", sagte Wulf Buschardt, Sprecher von Communicant, der Betreiberfirma der Frankfurter Chipfabrik. Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung soll der Finanzausschuss des sächsischen Landtags in geheimer Abstimmung eine Bürgschaft über 250 Millionen Euro für den Bau der Halbleiterfabrik in Dresden beschlossen haben.

Nach Angaben von Buschardt ist für Dienstagabend eine außerordentliche Hauptversammlung der Gesellschafter geplant. Sie befasse sich mit eventuell vom Bürgschaftsausschuss zu erwartenden Ergebnissen. Ob die Gesellschafter während der als Konferenzschaltung organisierten Versammlung eine Entscheidung treffen, sei noch offen. Gesellschafter von Communicant sind das Emirat Dubai, das Land Brandenburg und der US-Computerhersteller Intel. Einen Termin für eine Aufsichtsratssitzung gebe es noch nicht, hieß es. (dpa) / (jk)