Ankläger fordern Haftstrafe für DVD-Hacker

Der Berufungsprozess gegen den Norweger Jon Lech Johansen ist nun zu Ende gegangen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 450 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Im Berufungsprozess gegen den als DVD-Hacker bekannt gewordenen Norweger Jon Lech Johansen hat die Staatsanwaltschaft wie im Ursprungsverfahren eine Haftstrafe von 90 Tagen sowie ein Bußgeld von 20.000 Norwegische Kronen (2460 Euro) gefordert. Außerdem wollen die Ankläger seine Geräte beschlagnahmen lassen, heißt es vage in der norwegischen Tageszeitung Aftenposten. Das Verfahren ist nun beendet, mit einem Urteilsspruch wird laut dem Bericht für Januar kommenden Jahres gerechnet. Andere Quellen sprechen vom 22. Dezember.

Johansen hatte im Alter von 16 Jahren mit Entwicklern aus Deutschland, Russland, Großbritannien, den Niederlanden und USA zusammengearbeitet, um DeCSS zu entwickeln. Das Tool hebelt die Verschlüsselung einer DVD aus und schreibt den Inhalt auf die Festplatte; dadurch wird der Schutz der Medienindustrie vor nicht autorisiertem Abspielen umgangen. In dem ersten Prozess hatte das Gericht Johansen im Januar freigesprochen. In diesem Jahr gelang es Johansen, das DRM (Digital Rights Management) von iTunes für Windows auszutricksen. (anw)