Brexit: Stellantis droht mit Werksschließung in Großbritannien

Stellantis stellt die britische Regierung vor die Wahl: Entweder Regeln des Brexits werden nachverhandelt oder die Autoproduktion wandert ab.

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Opel Astra Produktion in Ellesmere Port

Die Autoproduktion im britischen Ellesmere Port hat eine lange Tradition. Seit 1962 baut Opel dort Autos.

(Bild: Stellantis)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Stellantis fordert von der britischen Regierung eine Nachverhandlung des Brexit-Handelsvertrags mit der Europäischen Union. Andernfalls müsse das Vauxhall-Werk in Ellesmere Port geschlossen werden, warnte der Autokonzern, zu dem unter anderem Marken wie Peugeot und Opel gehören. Ursache sind bevorstehende Änderungen bei den sogenannten Ursprungsregeln (rules of origin): Ab dem kommenden Jahr müssen mindestens 45 Prozent des Wertes eines Elektroautos aus dem Vereinigten Königreich oder der Europäischen Union stammen, damit die Fahrzeuge weiterhin zollfrei in die EU exportiert werden können.

Britische Autoindustrie

"Falls die Kosten für die Herstellung von Elektrofahrzeugen in Großbritannien nicht mehr wettbewerbsfähig und tragbar sind, wird der Betrieb eingestellt", zitierten die BBC und die Financial Times aus einer Stellantis-Stellungnahme im Wirtschaftsausschuss des britischen Parlaments. Der Konzern sehe sich "nicht mehr in der Lage, diese Ursprungsregeln einzuhalten", nachdem die Rohstoffkosten wegen der Pandemie und der Energiekrise gestiegen seien. Die bestehende Regelung müsse bis 2027 verlängert werden. Stellantis selbst beschäftigt mehr als 5000 Menschen in Großbritannien. Hinzu kommen zahlreiche Arbeitsplätze im Umfeld der Autoindustrie.

In dem Dokument warnt der Konzern zudem davor, nicht wettbewerbsfähige Kosten für Elektrofahrzeuge würden dazu führen, dass Hersteller nicht weiter in Großbritannien investieren und ihre Produktion ins Ausland verlagern. Stellantis verwies auf die Schließung eines Ford-Werks in Bridgend sowie die Verlegung der Produktion des nächsten elektrischen Mini von BMW nach China. Autoexperte David Bailey sprach in der BBC von einer existenziellen Gefahr für die britische Autobranche. Zuletzt hatten auch Pläne zum Aufbau einer eigenen Batterieproduktion in Großbritannien mit der Insolvenz des Herstellers Britishvolt einen Rückschlag erlitten.

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(mfz)