Geringe Verkäufe für Apples Headset vorhergesagt

Einer Researchfirma zufolge sorgen hohe Preise dafür, dass sich Apples erstes Mixed-Reality-Gerät nur mäßig verkaufen wird – angeblich knapp sechsstellig.

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Frowny Apple Headset

(Bild: Generiert mit Midjourney durch Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Wie gut wird sich das Reality Pro – oder wie immer Apple auch sein erstes Mixed-Reality-Headset nennen wird – verkaufen? Apple soll anfangs davon ausgegangen sein, im ersten Jahr drei Millionen Einheiten absetzen zu können. Mittlerweile denkt der Konzern angeblich eher an eine Million Stück. Das Analyseunternehmen TrendForce aus Asien gibt sich nun allerdings deutlich pessimistischer: Es schätzt, dass es Apple womöglich nur gelingen wird, 100.000 Stück zu verkaufen. Der Grund sei der hohe Preis der ersten Generation des Geräts, das Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) kombinieren soll.

Allerdings kam es in der Vergangenheit schon häufiger vor, dass Marktbeobachter Apples Verkaufszahlen deutlich zu gering vorhergesagt haben. So gelang es dem Konzern etwa, vom iPhone trotz des für damalige Verhältnisse hohen Preises nach 74 Tagen eine Million Stück zu verkaufen. Auch dieses Gerät war anfangs ein Nischenprodukt, Touchscreen-Smartphones waren 2007 noch eine Seltenheit. Das Reality Pro soll allerdings mindestens 3000 US-Dollar kosten und spielt damit in der preislichen Oberliga. Dafür soll es allerdings auch fein(st)e Hardware geben.

TrendForce glaubt, dass Apple sich mit dem Reality Pro in erster Linie an Entwickler wenden wird. Deshalb setze der Konzern auf deutlich bessere Spezifikationen als die Konkurrenz, was vor allem hohe Kosten zur Folge habe. "Dieser Faktor und die zu erwartenden Produktionshürden werden den Verkauf in diesem Jahr wahrscheinlich auf Vorbestellungen beschränken." Die Marktforscher erwarten, dass weniger als 100.000 Einheiten ausgeliefert werden, "wobei die Gesamtproduktion auf 300.000 Einheiten begrenzt sein könnte". Heißt: Es muss nicht unbedingt wenig Interesse an dem teuren Headset geben, sondern Apples Fertiger kommen mit der Produktion nicht hinterher.

Für Apple ist das Reality Pro der Einstieg in eine neue Welt. Seit der Apple Watch im Jahr 2015 hat sich der Konzern in keinen komplett neuen Produktbereich mehr gewagt. Schon seit mindestens sieben oder acht Jahren werkeln die Entwickler an einem Headset, das eines Tages zu einer echten AR-Brille werden soll, die man wie eine normale Sehhilfe trägt.

TrendForce hat allerdings für den Gesamtmarkt VR/AR keine guten Nachrichten. Dieser werde 2023 sogar schrumpfen, so die Marktforscher. An Stückzahlen erwartet die Firma insgesamt nur 7,45 Millionen verkaufte Headsets, ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zur Einordnung: Apple setzt allein vom iPhone über 200 Millionen Geräte im Jahr ab, wie Marktbeobachter schätzen. TrendForce sieht die Branche allerdings auch vor einem schnellen Rebound-Effekt. 2025 werde der Markt um 40 Prozent wachsen – auch dank Apple, glauben die Marktforscher.

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(bsc)