US-Studie: Handynutzung beim Fahren erhöht nicht das Unfallrisiko

US-Studie: Handynutzung beim Fahren erhöht nicht das Unfallrisiko

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Von
  • ssu

Forscher vom amerikanischen Highway Loss Data Institute (HDLI) haben untersucht, wie sich das Verbot von Handytelefonaten am Steuer auf die Unfallzahlen auswirkt. Sie verglichen dazu für vier US-Bundesstaaten die Zahl der Versicherungsfälle im Monat vor und nach der Einführung solcher Verbote. Zum Vergleich untersuchten Sie die gleichen Zahlen für Staaten ohne Handyverbote. Das Ergebnis überrascht: Die Zahlen verhielten sich in allen Staaten ungefähr gleich, ein Einfluss des Handyverbots war nicht feststellbar.

"Die Gesetze reduzieren die Unfallzahlen nicht, obwohl wir wissen, dass sie die Handynutzung verringern und verschieden Studien belegt haben, dass Telefonieren während der Fahrt das Unfallrisiko erhöht." sagt Adrian Lund, der Präsident des HDLI. "Wir sammeln derzeit weitere Daten, um diese Abweichung zu erklären." In den bisher untersuchten Daten ist beispielsweise nicht erfasst, ob der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls telefonierte.

Eine mögliche Erklärung ist laut Lund, das eventuell gar nicht die Benutzung eines Handys während der Fahrt das Unfallrisiko erhöht, sondern das Telefonieren generell. In den untersuchten Staaten wurde nämlich nur die Benutzung von Handys verboten, Freisprech­einrichtungen blieben überall erlaubt.

Eine vor kurzem von der Dekra veröffentlichte Umfrage kam im übrigen zu dem Ergebnis, dass in Deutschland viele Autofahrer das Verbot ignorieren, während der Fahrt mit dem Handy am Ohr zu telefonieren. (je/c't) (ssu)