Fobizz-Gründerin: KI sollte Lerninhalt und auch Lerntechnologie in Schulen sein

Seit einem halben Jahr können Lehrkräfte via Fobizz auch KI-Tools nutzen. Nicht alle trauen sich an sie heran, Gründerin Diana Knodel wirbt für ihren Einsatz.

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(Bild: Gorodenkoff/ Shutterstock.com)

Lesezeit: 26 Min.
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Mit Fobizz hat die Informatikerin Dr. Diana Knodel ein Start-up gegründet, das Lehrkräften eine Plattform bereitstellt, über die sie Unterrichtsplanungen austauschen, Weiterbildungen besuchen und nun auch KI-Tools für ihre Tätigkeiten einsetzen können. Seit rund einem halben Jahr bindet das Unternehmen Künstliche Intelligenzen für seine Nutzerschaft ein.

Knodel berichtet im Gespräch mit heise online von ihren bisherigen Erfahrungen mit den KI-Tools im Zusammenspiel mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern, wofür die Tools eingesetzt werden und wohin der Einsatz von KI im Bildungswesen noch führen könnte. Auch eine Vier-Tage-Woche sei auf lange Sicht möglich.

Frau Knodel, wann haben Sie Fobizz gegründet?


Fobizz haben wir vor fünf Jahren gegründet, damals als Online-Fortbildungsplattform für Lehrkräfte. Die Idee war, dass Lehrerinnen und Lehrer, die schon tollen digitalen Unterricht machen, ihr Wissen in Form von Online-Kursen mit anderen Lehrkräften über unsere Plattform teilen können. Das hat gut funktioniert und während der Pandemie war das eine wichtige Anlaufstelle für viele Lehrkräfte, die sich ganz dringend weiterbilden wollten und auch mussten.

Wir haben das Ganze dann weiterentwickelt und bieten mittlerweile digitale Tools für Lehrkräfte an Schulen an. Ganz neu ist die Fobizz-KI-Assistenz. Die ist nun seit einem halben Jahr für die Lehrkräfte verfügbar. Die KI-Assistenz macht es u.a. möglich, dass Lehrende KI für ihre Unterrichtsgestaltung und Vorbereitung nutzen können. Das ist ein bisschen wie ChatGPT für Lehrkräfte und Schulen, aber DSGVO-konform.

Dr. Diana Knodel

(Bild: 

Rebecca Marshall

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Dr. Diana Knodel ist Gründerin und Geschäftsführerin von Fobizz. Fobizz bietet Online-Fortbildungen, digitale Tools und KI-Anwendungen für Lehrkräfte an. Die studierte Informatikerin (mit Schwerpunkt Psychologie) arbeitete u.a. als Software-Entwicklerin, Produkt Managerin und Professorin (TU Berlin).


Auf der Fobizz-Seite sieht man ein Siegel, dass das Angebot datenschutzkonform sein soll, ein offizielles Siegel ist das aber nicht. Inwieweit können Sie denn sicherstellen, dass über die API nicht private bzw. sensible Daten etwa auf amerikanischen Servern landen?


Wir nutzen das Sprachmodell von OpenAI, haben aber auch verschiedene [weitere] Sprachmodelle eingebunden: Aleph Alpha und ein Open Source-Modell. Die Lehrkräfte können auswählen, mit welchem Modell sie arbeiten wollen. Und wir haben uns natürlich von einem Datenschutzanwalt beraten lassen und alles entsprechend aufgesetzt.

Unsere Anfragen kommen immer über die API. Das heißt, wenn Sie jetzt eine Anfrage stellen, würde da nicht Kristina Beer stehen, sondern die Anfrage kommt immer von Fobizz. Was aber natürlich ganz wichtig ist, ist, dass Sie nicht eingeben: "Hallo, mein Name ist XY, ich wohne hier und hier und meine Frage ist Folgende. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sensibel sein, wenn sie mit der KI umgehen. Und das müssen natürlich auch die Lehrkräfte mit den SchülerInnen thematisieren.

Aus diesem Grund finden wir es wichtig, dass Künstliche Intelligenz überhaupt in den Schulen thematisiert wird, damit die Kinder den richtigen Umgang damit lernen – damit sie nicht Daten eingeben, die nicht unbedingt übermittelt werden sollten. Es ist uns ganz wichtig, dass ein begleiteter Einsatz stattfindet von Lehrkräften in der Schule, weil die Kinder es so oder so nutzen. Und sie nutzen heute auch ChatGPT direkt, wo der Datenschutz doch noch einmal ein bisschen fraglicher ist.

Datenschutz ist immer ein wichtiges Thema. Die Aufklärungsarbeit ist super wichtig.


Sie haben über den Chat-Fenstern mit den KI-Modellen auch Hinweise angebracht, dass die Sprachmodelle nicht immer die richtigen Antworten geben werden. Können Lehrkräfte genau diese Oberfläche auch ihren Klassen zur Verfügung stellen?


Ja, als Lehrerin oder Lehrer kann ich Fobizz für meine tägliche Arbeit nutzen. Ich kann Elternbriefe schreiben lassen, Texte differenzieren, Arbeitsblätter erstellen. Aber ich kann eben auch einen virtuellen Klassenraum öffnen und dann können meine Schülerinnen und Schüler über einen QR-Code oder über einen Link, den ich mit den Kindern teile, darauf zugreifen, ohne dass sie sich registrieren müssen. Sie sollen dann irgendeinen ausgedachten Namen eingeben. Die können sich Micky Maus oder Harry Potter nennen und dann mit der KI interagieren.