Bericht: Ab 2013 will VW Elektroautos in Großserie bringen
- Gernot Goppelt
Europas größter Autobauer Volkswagen will sein erstes Elektroauto 2013 gleich in Großserie fertigen. Dies kündigte VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg im Gespräch mit der Fachzeitung "VDI Nachrichten" (Erscheinungsdatum: 12.02.) an. Damit planen die Wolfsburger anders als etwa Daimler, die zunächst Kleinserien mit den neuen Antriebsvarianten fertigen und die Produktion schrittweise hochfahren.
"Ab 2013 wird der Kleinstwagen Up! als Elektroauto in der Großserie lieferbar sein. Die Karosserie ist identisch mit den benzin- und dieselbetriebenen Up-Versionen", sagte Hackenberg. Abweichungen gebe es wegen der Unterbringung der Batterie nur in der Bodenstruktur. VW sammele aktuell bei Flottenkunden praktische Erfahrungen mit Elektroantrieben. Hackenberg wiederholte seine Auffassung, dass Elektroautos bis 2020 mit einem Anteil von höchstens zwei Prozent an den Verkäufen Nischenprodukte bleiben werden. Deshalb kümmere sich der Konzern gleichzeitig um die Verbesserung der Verbrennungsmotoren und arbeite an weiteren Techniken, um den Verbrauch zu verringern.
Dem Manager zufolge könnte die für Schwellenländer entwickelte Stufenheckversion des Kleinwagens Polo auch in Europa auf den Markt kommen. "Der Polo-Stufenheck ist ein gutes und geräumiges Fahrzeug und deshalb auch für den europäischen Markt denkbar." Derzeit beginne die Produktion in Russland, zum Jahresende starte die Fertigung auch in Indien. "Ich gehe davon aus, dass auch ein Kombimodell auf Polo-Basis, wie beim Dacia Logan, wichtig und interessant für die Märkte wäre", sagte Hackenberg. Die Renault-Tochter Dacia wurde für ihr einfach ausgestattetes Billig-Auto Logan zunächst belächelt. Mit dem durchschlagenden Verkaufserfolg auch in Westeuropa gilt das Fahrzeug aber mittlerweile als Modell für ein vergleichsweise günstiges "Weltauto". (dpa) (ggo)