US-Regierung fördert Elektroautos mit Milliardensumme

Washington stellt 12 Milliarden US-Dollar für den Umstieg auf Elektroautos bereit. Aufbau einer sauberen Energiewirtschaft sei Win-Win-Chance, so die Regierung.

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(Bild: guteksk7 / shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Die US-Regierung bietet Automobilherstellern und Zulieferern 12 Milliarden US-Dollar in Form von Zuschüssen und Darlehen an, damit sie ihre Werke für die Produktion von Elektrofahrzeugen und anderen fortschrittlichen Fahrzeugen umrüsten können. Das kündigte US-Energieministerin Jennifer Granholm am Donnerstag an, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Der Vorstoß der Regierung Joe Biden kann auch als Antwort auf die Kritik von Autoherstellern und Gewerkschaften wie der United Auto Workers (UAW) verstanden werden. Diese hatten vorgeschlagene Umweltvorschriften bemängelt. Die UAW hat zudem davor gewarnt, dass ein schneller Wandel Tausende von Arbeitsplätzen in Bundesstaaten mit traditionell zahlreichen Automobilwerken, wie Michigan, Ohio, Illinois oder Indiana, gefährden könnte.

"Während wir auf Elektrofahrzeuge umsteigen, wollen wir sicherstellen, dass die Arbeiter an Ort und Stelle umsteigen können, dass kein Arbeiter und keine Gemeinde zurückgelassen wird", sagte Granholm, eine ehemalige Gouverneurin von Michigan, gegenüber Reuters.

In der vergangenen Woche stimmten die UAW-Mitglieder mit überwältigender Mehrheit für die Genehmigung eines Streiks bei den drei großen Automobilherstellern der Detroiter Metropolenregion, General Motors, Ford und Chrysler, falls vor Ablauf des aktuellen Tarifvertrages am 14. September keine Einigung über Löhne und Rentenpläne erzielt wird.

Sie wisse nicht, ob die Beschleunigung von Zuschüssen und anderen Subventionen zur Finanzierung der Umrüstung bestehender Autofabriken für den Bau von Elektrofahrzeugen Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen haben werde, so Granholm. Die Regierung sei mit den Autoherstellern, den Arbeitnehmern und den Gemeinden aber in Gesprächen.

US-Präsident Joe Biden sagte in einer Mitteilung, dass "der Aufbau einer sauberen Energiewirtschaft eine Win-Win-Chance für die Autohersteller und die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer sein kann und sollte".

Laut einem Beamten des US-Energieministeriums wird es für Unternehmen keine besonderen Arbeitsanforderungen geben, um die Finanzierung zu erhalten. Aber Projekte mit besseren Arbeitsbedingungen werden eine größere Chance auf Finanzierung haben, zitiert ihn Reuters.

Für die fortschrittlichen Fahrzeuge werden demnach zwei Milliarden US-Dollar an Zuschüssen aus dem Inflation Reduction Act (IRA) kommen. Das Gesetz zur Verringerung der Inflation wurde vor einem Jahr unterzeichnet und ist die bisher bedeutendste Maßnahme der US-Regierung gegen den Klimawandel. Mit dem Gesetz werden Hunderte Milliarden US-Dollar für die Förderung neuer und bestehender Technologien – von Solarzellen und Wärmepumpen bis hin zu Batterien für Elektrofahrzeuge – bereitgestellt, um die Kosten für saubere Technologien zu senken und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Weitere zehn Milliarden US-Dollar an Krediten kommen vom Loans Program Office (LPO), dem Büro für Darlehensprogramme des US-Energieministeriums, heißt es. Darüber hinaus wird Washington 3,5 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln für US-amerikanische Batteriehersteller bereitstellen, sagte Granholm.

Im April war bekannt geworden, sich künftig nur noch Elektroauto-Modelle mit Batterie "made in USA" für die Subvention durch den Inflation Reduction Act qualifizieren. Laut einer Liste des US-Finanzministeriums und der US-Steuerbehörde IRS fielen die Subventionen bei E-Fahrzeugen von BMW, Volkswagen, Nissan, Rivian, Hyundai und Volvo ab jenem Zeitpunkt weg.

(akn)