Autoindustrie steigert Umsatz und Gewinn, Akzeptanz des Elektro-Autos schwierig

Die größten Autokonzerne der Welt wachsen im dritten Quartal kräftig, allerdings steigen die Risiken – darunter auch die mangelnde Akzeptanz fürs Elektro-Auto.

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Produktion des BMW iX2 in Regensburg

Produktion des Elektroautos BMW iX2 in Regensburg. BMW ist mit 11,3 Prozent Marge der drittprofitabelste Autohersteller nach Mercedes-Benz mit einer Marge von 13 Prozent und Toyota mit 12,6 Prozent.

(Bild: BMW)

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Von
  • dpa
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Die weltweit führenden Autohersteller haben zuletzt ihre Umsätze und Gewinne kräftig gesteigert. Im dritten Quartal des Jahres stiegen die Umsätze der 16 größten Autokonzerne im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 504 Milliarden Euro, die Gewinne vor Zinsen und Steuern (Ebit) legten um 35 Prozent auf 39 Milliarden Euro zu. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY). Ein wichtiger Grund seien Währungseffekte in Japan gewesen, wo der schwache Yen den japanischen Herstellern ein Gewinnplus von 103 Prozent bescherte.

Die Profitabilität – gemessen an der Ebit-Marge, die das operative Ergebnis ins Verhältnis zum Umsatz setzt – legte von 7,2 auf 8,6 Prozent leicht zu. Am profitabelsten ist demnach Mercedes-Benz mit einer Marge von 13 Prozent, gefolgt von Toyota mit 12,6 Prozent und BMW (11,3 Prozent). Volkswagen liegt mit nur 6,2 Prozent weit abgeschlagen unter den schlechtesten.

Weltweit nähmen die Probleme allerdings bereits längst wieder zu, heißt es vonseiten der Berater. Sie sagen sogar voraus: "Das kommende Jahr wird deutlich herausfordernder." Die Nachfrage nach Neuwagen schwächele, der Hochlauf der Elektromobilität stocke, der Preisdruck nehme zu. Probleme bei Einführung neuer Modelle belasteten die Profitabilität, weil der Umsatz fehle und Entwicklungskosten höher als geplant seien.

Immer mehr Hersteller reagierten der Studie zufolge mit Rabatten, günstigen Finanzierungsangeboten und Sondermodellen. Das belaste aber oft die Marge. Entsprechend wollen viele Konzerne ihre Kosten senken. "Inzwischen regiert wieder der Rotstift, denn viele Autokonzerne leiden unter einer überbordenden internen Bürokratie und zu komplexen Abläufen – was hohe Summen verschlingt und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt".

Der Umstieg auf die Elektromobilität werde für die Branche zur entscheidenden Bewährungsprobe. "Aktuell nehmen allerdings die Sorgen zu, dass die Kunden den ambitionierten Umbau der Mobilität hin zu Elektromobilität nicht mitgehen", schlussfolgern die Berater. Der Markt werde zwar mit neuen E-Autos geflutet, doch die Kunden zeigten sich zurückhaltender als erwartet.

(fpi)