Kleinstwagen-Trio ist auf der Weltausstellung in Shanghai zu sehen

EN-V Concept von GM: Elektro-Zweisitzer für Mega-Cities

In Zukunft dürfte die Mehrheit der wachsenden Weltbevölkerung in urbanen Ballungsräumen leben. Einen Lösungsansatz gegen den befürchteten Verkehrskollaps zeigt GM mit dem EN-V Concept

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Von
  • rhi

Shanghai (China), 24. März 2010 – Schätzungen zufolge wird im Jahr 2030 die Weltbevölkerung rund acht Milliarden Menschen betragen, mehr als 60 Prozent von ihnen dürften in Ballungsräumen leben. Damit es in diesen "Mega-Cities" nicht zum Verkehrskollaps kommt, sind innovative Ideen gefragt. Einen Lösungsansatz in drei Variationen zeigt nun General Motors gemeinsam mit der Shanghai Automotive Industry Corp. (SAIC): das EN-V Concept.

Kleines Trio

EN-V ist die Abkürzung für "Electric Networked Vehicle". Jeder der drei Prototypen ist nur 1,50 Meter lang und wiegt weniger als 500 Kilogramm. Zum Einsatz kommen Materialien wie Kohlefaser und Acryl. Die Optik der Zweisitzer stammt von GM-Designteams rund um den Globus: Den Xiao (Lachen) entwarfen die australischen Holden-Designer, der Jiao (Stolz) kommt von der Europa-Abteilung und den Miao (Magie) zeichnete das Studio in Kalifornien. Jedes der Fahrzeuge hat laut GM einen eigenen Charakter: Xiao durch die blaue Lackierung und ein nautisch inspiriertes Design, Miao mit Anleihen aus der Unterhaltungselektronik. Hochgeschwindigkeitszüge und chinesische Opernmasken standen Pate für die Linienführung des Jiao.

Elektrisch unterwegs

Das Konzept des EN-V zeigt sich GM-Angaben zufolge durch den P.U.M.A.-Prototypen inspiriert, der gemeinsam mit Segway – dem Hersteller der zum Kult avancierten Straßenroller für eine Person – entwickelt und im April 2009 vorgestellt wurde. Die EN-V-Studien werden durch je einen Doppelmodus-Elektromotor in den Rädern angetrieben. Diese Technologie stellte GM erstmals in der Studie Hy-Wire 2006 vor. Dabei beschleunigen die Motoren nicht nur, sondern bremsen das Fahrzeug auch bis zum Stillstand ab. Gleichzeitig soll das EN-V fast auf der Stelle wenden können. An Bord sind Lithium-Ionen-Batterien, die an normalen Steckdosen aufgeladen werden können.

Autonomes Fahren möglich

Die Reichweite beträgt laut Hersteller mindestens 40 Kilometer. Das Fahrzeug "kommuniziert" mit dem Stromnetz: Durch ein Aufladen in Zeiten niedriger Nachfrage wird eine kontinuierliche Netzauslastung gefördert. Außerdem soll das EN-V dank einer Kombination von GPS, Car-to-Car-Kommunikation und Abstandsmessung auch völlig autonom fahren können. Die drei GM-Konzeptfahrzeuge sind vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2010 auf der Weltausstellung in Shanghai zu sehen. (imp)